Ein Ziefner in der grossen Armee Napoleons

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Der zweitletzte Kuhhirt von Ziefen hiess Heini Gätteli und war ein Heimatloser. Von ihm wird gesagt, dass die vielen Jahre, während denen er zu Ziefen Hirt war, zusammengezählt sieben Jahre Sonntag ergeben hätten.

An die grosse Armee, mit welcher Napoleon I. nach Russland zog, hatte die Schweiz

18 000 Mann zu stellen. Die Regierungen verteilten die zu stellende Mannschaft

auf die Orte. Ziefen hatte einen Mann zu stellen, aber woher den nehmen? Freiwillig wollte niemand gehen, und durchs Los entscheiden wollten die vornehmen Bürger nicht. So kam der Gemeinderat auf den Einfall, durch grosse Versprechungen und Wein den Gätteli ins Garn zu locken. Wie er «ja» gesagt hatte, wurde er nicht mehr aus den Augen gelassen und, mit etwas Geld versehen, k1812 zu der grossen Armee abgeliefert. ER kam nach Moskau und wieder zurück an die Beresina, wo er durch Hunger und Kälte den Tod fand.

Ziefen

Quelle: P. Suter/E. Strübin, Baselbieter Sagen. Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Basel, Band 14. Liestal 1976

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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