​Märchenerzählerinnen und Märchenerzähler– Damals und heute

Erzählen gehört zu den ersten kulturellen Ausdrucksformen. Die überlieferten Märchen sind Geschichten, die sich über Generationen bewährt haben. Sie richteten sich vor allem an Erwachsene, sowohl jüngere wie ältere. Thematisch wurde in den Märchen nicht nur altes Wissen über die Jahreszeiten, den sozialen Umgang oder Finden von gemeinsamen Lösungen weitergegeben, sondern auch beispielhafte Entwicklungen von Heldinnen und Helden erzählt. Das ist bis heute so, auch wenn die alten Märchen, die ursprünglich mündlich weitergeben wurden, immer wieder verschriftlicht und neu erzählt wurden.  Eine frei erzählte Geschichte entfaltet diesen einzigartigen Zauber und ermöglicht der Hörgemeinschaft Einblicke in eine Kunst, die zu Unrecht in Vergessenheit geriet.

Erzählerinnen und Erzähler für Erwachsene und Kinder

Erzählen ist eine anspruchsvolle Kunst. Die Erzählenden brauchen ein sorgfältig aufgebautes Repertoire aus überlieferten Geschichten, aus dem sie das passende Programm für ihr Publikum zusammenstellen können. Das nötige Hintergrundwissen, der sprachliche Ausdruck, die individuelle Umsetzung für grössere oder kleinere Anlässe und vieles mehr, zeichnen gut ausgebildete Erzählende aus. Sie pflegen die Tradition der Erzählkunst, indem sie lebendig und frei überlieferte Märchen für Erwachsene und Kinder ab vier Jahren erzählen.
Sind Märchen für Kinder noch aktuell? Mehr denn je, denn sie fördern nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern fördern auch die Fähigkeit des Zuhörens, erweitern den Wortschatz, und sie sind voller Anregungen für den eigenen Lebensweg. Hier finden Sie Beispiel-Märchen und entsprechende Sammlungen). Kein Wunder nennt der Hirnforscher Prof. Gerald Hüther die Märchen Zaubermittel für Kinder.

- Ausgebildete Erzählenden

 

 

 

Damals und heute

Bis zur Zeit der Industrialisierung gab es in allen Kulturen und Zeiten Erzähler und Erzählerinnen, die überlieferte Geschichten weitertrugen. Von Mythen, Sagen bis zu Legenden, Zaubermärchen und Novellen wurden die alten Märchen in einer Hörgemeinschaft neu erzählt. Sie verbinden damit Generationen und können anhand von Geschichten Themen aus der Gesellschaft spielerisch einbringen und zum Dialog einladen. Nach der Industrialisierung rückte das Erzählen immer mehr in den Hintergrund. Märchen wurden gesammelt und verschriftlicht, um sie vor dem Vergessen zu bewahren. Anfang des 20. Jahrtausends waren es nur noch wenige, die überhaupt frei erzählen konnten. Eine davon ist Lisa Tetzner, sie gehört zu den berühmtesten Erzählerinnen dieser Zeit. Sie erzählte auf langen Wanderungen durch Deutschland Märchen, bis sie dies krankheitsbedingt aufgab und für den Berliner Rundfunk erzählte. Ihr Leben lang kämpfte sie für den Erhalt der Erzähltradition. 

 

 

Portraits von Märchenerzählenden

 

Marina Takalo: Erzählerin, Runensängerin

Marina Takalo (1890 – 1970) war eine der bekanntesten Vertreterinnen der sogenannten letzten Generation von Runensängerinnen in Finnland der 1960er-Jahre. Ihre Geschichte ist eng verbunden mit der des Folkloristen Juha Yrjänä Pentikäinen. Er war es, der die karelische Bäuerin auf einer seiner Forschungsreisen entdeckte und ihre Geschichten und ihren Glauben aufnahm und für die Nachwelt bewahrte. 

Lesen Sie den Beitrag in der Ausgabe Nr. 88 der Zeitschrift Märchenforum

 

 

Die Märchenerzählerin Lisa Tetzner

Lisa Tetzner gehört zu den berühmtesten Erzählerinnen. Viele kennen sie auch als Autorin von Kinderbüchern. Sie erzählte auf langen Wanderungen durch Deutschland Märchen, bis sie dies krankheitsbedingt aufgab und für den Berliner Rundfunk erzählte. Ihr Leben lang kämpfte sie für den Erhalt der Erzähltradition und gegen die politische Instrumentalisierung der Märchen.

Lesen Sie den Beitrag in der Ausgabe Nr. 84 der Zeitschrift Märchenforum

 

 

Sami Daher - Gourmetkoch und Erzähler

Sami Daher ist in Nazareth geboren. Heute lebt er in Solothurn und betreibt drei «Pittarias», in denen die Menschen in der Schweiz in die kulinarischen Genüsse seiner Heimat Palästina eintauchen können. Dieser ist er immer noch sehr verbunden, auch wenn er sich heute nach fast vierzig Jahren in der Schweiz völlig zu Hause fühlt. Die Schweiz ist zu seiner Wahlheimat geworden. Er erzählt die Märchen seiner Heimat.

Lesen Sie den Beitrag in der Ausgabe Nr. 82 der Zeitschrift Märchenforum

 

 

 

Der Erzähler Johan Dimitri Taikon

Johan Dimitri Taikon, genannt Miloš, wird nach eigenen Angaben 1879 in den Wäldern nahe Bollnäs in der schwedischen Provinz Hälsingland im Südosten des Landesteiles Norrland geboren. Der bekannte Erzähler hat sowohl mit seinem Engagement als auch seiner Begabung die Erzähltradition schwedischer und osteuropäischer Roma vielseitig belebt und geprägt.

Lesen Sie den Beitrag in der Ausgabe Nr. 82 der Zeitschrift Märchenforum

 

 

Die Erzählerin Nora Aceval

Nora Aceval ist 1953 in Tousina, Algerien, geboren und aufgewachsen. Heute lebt sie in Frankreich, doch die traditionellen Geschichten, die sie in ihrer Kindheit von den Frauen des Stammes der Ouled Sidi Khaled gehört hat, hält sie in ihren Erzählungen lebendig. Sie hat moderne Literatur studiert, zahlreiche Märchensammlungen herausgegeben und ist Trägerin des Saint-Exupéry-Preises. Ihr Repertoire an Märchen ist gross. Als Erzählerin tritt sie in Frankreich zum Beispiel in Schulen, aber auch in Fernsehproduktionen auf.

Lesen Sie das Interview in der Ausgabe Nr. 83 der Zeitschrift Märchenforum

 

 

Der Erzähler Eddie Lenihan

Eddie Lenihan ist einer der letzten Seanachis Irlands. Er setzt sich in die Stuben der alten Leute und hört Geschichten an, die er aufschreibt. Das macht er im Pub. Mit weit aufgerissenen Augen hängen fünfzig Teenager an den Lippen des Mannes, der wild gestikulierend vor der Tafel hin und her springt. Er erzählt von Feen und Fabelwesen, die, so sagt er, noch heute in Irland leben. 

Lesen Sie den Bericht in der Ausgabe Nr. 78 der Zeitschrift Märchenforum

 

 

Die Erzählerin Sassa Voulgari

Sassa Voulgari wurde in Karditsa, einer kleinen Stadt in Thessalien in Nordgriechenland geboren und wuchs dort im behüteten Kreis ihrer grossen Familie auf. Schon früh war sie von den alten mythischen Geschichten, von christlichen Legenden und den Märchen ihrer Heimat stark beeindruckt, die ihr die geliebte Mutter nebst dem örtlichen Brauchtum und den Volksliedern einfühlsam vermittelte.

Lesen Sie den Bericht in der Ausgabe Nr. 90 der Zeitschrift Märchenforum

 

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