Das Pfarrhaus war als Gespensterhaus verrufen. Besonders die Pfarrfamilie Schölly (in Bubendorf 1884-1926) litt unter unheimlichen Erscheinungen, aber auch spätere Bewohner haben solche erlebt.
a) Wo my Vatter (geb. 1833) ins Pfarhuus isch go ne Chind zum Taufe azeige, het efeismol öppis gcholderet in der Wand. Der Pfarer und sy Frau hai enand nummen agluegt und nüt gsait.
b) Der alt Grauwiller Gmeiniverwalter het amme verzellt, im Pfarhuus syg emol e Mord passiert. Im e Zimmer haig si e Bluetfläcke zeigt und me haig dört inn all ghöre fäge.
c) Frau Pfarrer Schölly erzählte mir selber: Wenn sie im Bett lag, spürte sie manchmal, dass Geister herankamen. Sie habe dann mit ihnen gebetet, bis sie nicht mehr konnte und sagte: «Jetz chani nümme, gönget wider!» Wenn sie strickte und es fiel ihr eine Nadel zu Boden, wurde sie ihr von unsichtbarer Hand wieder heraufgereicht; dasselbe passierte der Pfarrjumpfere, wenn sie spann und die Kunkel fallen liess.
Als die Frau Pfarrer einmal Wäsche abnahm, sagte ihr Töchterlein Klärli, ein Sonntagskind, plötzlich: «Lueg, es hilft der öpper!» Frau Pfarrer sah niemand. Einmal sah Klärli auf dem Estrich in einer Ecke einen Mann stehen, der seinen Kopf unter dem Arm trug.
Bubendorf
Quelle: P. Suter/E. Strübin, Baselbieter Sagen. Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Basel, Band 14. Liestal 1976
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.