1. Zu Wischenwassern in Guretzmettlen im Meiental warf es oft den Älplern Kieselsteine nach. Ebenso bewarf es zu Färnigen nächtliche Wanderer mit Steinen. Nachts kauerte da auf jedem Hagstecken eine Katze.
2. Auf Abrigen in der Gornernalp spukte es. Oft warf es Steine auf einen bestimmten Fleck der Alp, und das tönte, wie wenn sie auf eine dürre Kuhhaut fallen würden.
3. Als ein Gurtneller in die Nähe des Helgenstöckleins zu Waldi kam, flogen auf einmal rings um ihn herum eine Menge kleiner Steinchen; es war, als ob es Sand guxen würde. Das dauerte eine ganze Weile. Aber ihn selber traf kein Körnchen, und es geschah ihm auch sonst nichts und passierte ihm auch nachher nichts aussergewöhnliches.
Jos. Baumann, 68 J. alt, Rütti
4. Durch das Berggut Herrenzwy tröhlte ein Gespenst von Zeit zu Zeit mächtige Steine herunter.
5. Als sie eines Abends zu Rosti in Gornern schmutzige Reden führten, begann es auf einmal Kieselsteine auf das Hüttendach zu werfen, bis sie mit ihren Zoten aufhörten.
6. Einem noch lebenden 85jährigen Erzähler aus Meien hat es einmal auf der Schanz ob Wassen Steine nachgeworfen. Auch von der Gand aus unterhalb Ripshusen wurden oft Passanten mit Steinen beworfen und Nachtbuben ebenso heimgejagt.
7. Noch zu Menschengedenken bewarf es die Leute, die aus dem Eggäbergli nach Bürglen wanderten, auf der Vierschröt, wo ein Hexenplatz ist und Hexen hausen, mit Steinen.
8. Beim »langen Schnee« am Bristen wäre ein Schatz verborgen. Aber wenn man ihn holen will, kommen Steine und vertreiben einen.
Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.