Die Sühnekapelle von Léchelles

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Vor langer Zeit, als das Kloster Payerne noch die Gläubigen des Sensebezirks betreute, war ein Mönch auf dem Weg nach Chandon. Unterwegs kam er unweit von Montagny am Schloss Belmont vorbei. Dort erwartete ihn jedes Mal ein grosser Hund, der das Anwesen verteidigte und den armen Mönch mit Knurren vertrieb. Nicht selten aber verfolgte er den frommen Mann und ließ nicht eher von ihm ab, bis ihm ein Stück seiner Soutane fehlte.

Schließlich wurde es dem Mönch zu bunt. Er beschloss sich zu wehren und versteckte einen Dolch unter der zerrissenen Soutane. Als er das nächste Mal am Schloss vorbeikam und der Hund ihn mit gefletschten Zähnen ansprang, zog der Mönch den Dolch und machte dem Ganzen ein Ende.

Als er auf dem Rückweg von Chandon den Turm des Schlosses von Belmont erblickte, blickte er kurz auf, dann ertönte ein Schuss und er fiel zu Boden.

Der Schlossherr, der glaubte, ein Landstreicher habe seinen Hund erstochen, kam, um nach dem Toten zu sehen, und erschrak, als er den Ordensmann erblickte. Er erkannte den Benediktiner, der schon so oft an seinem Schloss vorbeigekommen war, und weinte vor Entsetzen über seine Tat.

Um seine Schuld zu sühnen, ließ er in Léchelles eine Sühnekapelle errichten. Er weihte sie Johannes dem Täufer, seinem Schutzpatron, und ließ jede Woche eine Messe lesen.

Das alles ist lange her, das Schloss Belmont steht nicht mehr. Aber dort, wo einst die Sühnekapelle stand, wurde eine Kirche gebaut und immer wieder erweitert, um allen Gläubigen Platz zu bieten.

Neu erzählt von Djamila Jaenike, nach: «La chapelle expiatoire de Léchelles», aus: J. Genoud, Légendes Fribourgeoises, Fribourg 1892. Eingelesen und aus dem Französischen übersetzt von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

La chapelle expiatoire de Léchelles

Il y a longtemps, alors que le monastère de Payerne s'occupait encore des fidèles du district de la Singine, un moine se rendait à Chandon. En chemin, il passait non loin de Montagny devant le château de Belmont. Un gros chien l'y attendait à chaque fois, défendant le domaine et chassant le pauvre moine en grognant. Mais il n'était pas rare qu'il poursuivît l'homme pieux et ne le lâchât pas avant qu'un morceau de sa soutane ne lui manquât.

Finalement, le moine en avait assez. Il décida de se défendre et cacha un poignard sous sa soutane déchirée. La prochaine fois, lorsqu'il passa devant le château et que le chien lui sauta dessus en montrant les dents, le moine sortit le poignard et mit fin à tout cela.

En revenant de Chandon, lorsqu'il aperçut la tour du château de Belmont, il leva brièvement les yeux quand un coup de feu retentit et il tomba à terre.

Le châtelain, croyant qu'un vagabond avait poignardé son chien, vint voir le mort et fut effrayé en apercevant le religieux. Il reconnut le bénédictin qui était déjà passé tant de fois devant son château et pleura d'horreur devant son acte.

Pour expier sa faute, il fit construire une chapelle expiatoire à Léchelles. Il la consacra à Jean-Baptiste, son saint patron, et fit dire une messe chaque semaine.

Tout cela était il y a longtemps, le château de Belmont n'existe plus. Mais une église a été construite à l'endroit où se trouvait autrefois la chapelle expiatoire, et elle a été agrandie à plusieurs reprises pour pouvoir accueillir tous les fidèles.

Neu erzählt nach: J. Genoud, Légendes Fribourgeoises, Fribourg 1892. © Mutabor Märchenstiftung www.maerchenstiftung.ch

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