Drei Bauernburschen gingen am Fasnachtsmontagabend auf die Maskerade von einem Hof zum andern. Überall löste ihr Erscheinen Lachen und Heiterkeit aus; da gab’s dann ein Gläschen Branntwein. Zogen sie von einem Haus weg, so bemerkten sie, wie ihnen jedes Mal ein vierter Unbekannter folgte. Näherten sie sich einer Wohnung, so blieb der Unbekannte in einiger Entfernung stehen und wartete, bis sie wieder weitergingen. In die Häuser ging er nie hinein. Dies sonderbare Benehmen fiel den drei Maskierten auf. Sie wollten ihn bei der nächsten Gelegenheit fragen, wer er sei. Am nächsten Bauernhaus blieb der Unbekannte wieder stehen. Da traten die Drei herzu und forderten ihn auf, die Maske zu lüften, zu sagen, wer er sei und warum er nicht mit ihnen in die beleuchtete Stube trete. Keine Antwort! Auf dem Kopfe trug er einen grünen Hut mit roter Hahnenfeder; rot gestreift war sein Gewand, ein pechschwarzer Bart verhüllte sein Gesicht, aus dem den Burschen zwei schreckliche feuerrote Augen zornig entgegenstarrten, die nichts Gutes ahnen liessen. Da erfasste die Faschingsnarren heftige Angst; sie bekreuzten sich. Darauf verschwand der Unbekannte, nur ein abscheulicher Schwefelgeruch blieb zurück. Die Drei hatten alle Lust am Scherzen verloren und kehrten schnell nach Hause zurück. Daher die Sitte, stets in gerader Anzahl auf die Maskentour zu gehen, sonst würde der Böse die ungerade ausgleichen.
Quelle: Pater Nikolaus Bongard, Sensler Sagen, Freiburg 1992.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.