a) Beim Weissbrunnen, in der Talenge oberhalb Ziefen, soll es früher nicht geheuer gewesen sein. Das erfuhren zwei Reigoldswiler Burschen, die in später Nacht von einem Tanzanlasse heimkehrten. Als die beiden an dieser Stelle vorbeikamen, konnten sie plötzlich nicht weitergehen. Obwohl auf der Strasse anscheinend kein Hindernis vorhanden war, waren sie wie gelähmt. Zu Tode erschrocken, versuchten sie rückwärts gegen Ziefen zu gehen, und das gelang ihnen schliesslich auch. Im Dorfe krochen sie in einen offenstehenden Schopf und verbrachten dort die Nacht, bis der Morgen graute. Nun machten sie sich von neuem auf den Heimweg. Und wirklich, jetzt konnten sie die unheimliche Stelle unbehelligt passieren.
b) Wo der Stockjokeb einisch znacht der Holzebärg ab heicho isch, isch über d Stross e Chettene gspannt gsi. Er het welle dure und het eifach nit chönne. Derno isch er is Tal uf d Landstross gange und het dört probiert; aber es isch au nit gange.
Schliesslig isch er zrugg, der Holzebärg uf, der Rain ab, übere Bach, in d Cholmatt hindere und underem Fuchs dure äntlig hei.
c) Eine Schar Mädchen, die am Abend spazierten, konnten oberhalb der Lienibrugg plötzlich nicht mehr weiter. Desgleichen wurde an der Holzenbergstrasse eine Reihe Burschen durch eine unsichtbare Mauer im Weitergehen gehindert.
Ziefen
Quelle: P. Suter/E. Strübin, Baselbieter Sagen. Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Basel, Band 14. Liestal 1976
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch