a) Die Banngrenze zwischen Ziefen und Seewen SO bildet auf dem Gauset eine eigentümliche Zickzacklinie. Dieser Grenzverlauf hat folgende Ursache: Am Tage vor der Steinsetzung wurden alle Grenzsteine an Ort und Stelle gebracht. In der darauffolgenden Nacht führte ein Mann aus Seewen einen der Bannsteine mit Hilfe seines Schimmels hinweg an den Ort, wo er heute noch steht, nämlich diesseits der Seewener Rüttenen. Entgegen aller von der Ziefnerseite erhobenen Einsprachen wurde dann am nächsten Tag der Stein an dieser Stelle gesetzt. Zur Strafe für seinen Grenzfrevel wurde der Seewner Mann nah seinem Tode zum Schimmelreiten verdammt.
b) Die Grenze am Gauset zwischen Ziefen und Seewen war umstritten. Die Vertreter der beiden Gemeinden traten zu Unterhandlungen zusammen und einigten sich über die Standorte der zu setzenden Steine. Diese wurden an Ort und Stelle verbracht. Nach diesem gütlichen Vergleich luden die Seewner die Ziefner zu einem gemeinsamen Trunke in einem Seewner Gasthause ein. Während nun dort die Grenzbereinigung gebührend gefeiert und dabei tapfer gezecht wurde, schafften einige Seewner die Steine von den vereinbarten Plätzen weg und verrückten so die Grenze gegen die Ziefnerseite, wo die Steine nachher gesetzt wurden. Zu spät merkten die Ziefner, dass sie bei diesem Handel betrogen worden waren. Ihre nachträglichen Beschwerden hatten keinen Erfolg mehr.
Ziefen
Quelle: P. Suter/E. Strübin, Baselbieter Sagen. Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Basel, Band 14. Liestal 1976
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.