Die Vorladung vor Gettesgericht

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Es Ligs derna, als mu du Mirder Peschol und schini Lumpobandi luit Verdienu uifg'heicht g'habet het, hei d'jungu Lüt, das lustig Gibroizol, im Fanoischi e verborgni Lumpeta angereisot und sich kiechjot. Duo chome eimu va de Luschtigste z'Si, wels dum Peschol am Galgu derfe ga es Chiechji bringu? Giträgetschot heisch alli, grad so schnitzig's si keis g'si, wil und dä, dass ne fascht alle g'schahet. Aber eimal Eine hei d's Herz z'beede Hennu g'noh und verspräche z'ga, wesch mu es Liecht, e Chatzu, e Hund und a Hano bringe mit ihm z'näh. — Säget doch oich, was ne der Spicher nid all's z'Si leit! weli Goosse sch'nid für z'neh heind! — Nu! dische mit dem Allu z'weg und unner dun Galgu «Peschol! he! seg, wilt es Chiechji?» S'ist doch e g'herzi Sifut g'si! — Aber wol, Peschol hei gangsch B'scheid gigäh — und ergreinendo g'seit: «Hettischt hina nid es Bissunds, Chrawunds, Chräjunds und der Muoter Tschegg mit dir, so wellti dich erflohju, dass't vert hi wisstischt woran't weiist — dass't aber nid vergessest, dass mu die Totu und di wa ihro Straf uisg'haltu, selle mit Ruowu la, so sollt na dri Tagu ins Taljosufat dich cho ga verantwortu.» — Duo z'malu si das scharpf in der Hab g'si, en andri ver z'Gott'sgericht z'ladu, und de hei's g'heissu erschinu.

D'Luschtigi und d'Frechi si dum Chiechjiträger vergangu und es hei mu e so ang'fangu angste, dass er nienne hei g'wissu wa uis und an. Er tuo en Gang zum Pfarrherr. Der hei nu angehndsch übil gitröstot; doch fräg er nu, ob er Göttiltini heigi? — Ja — aber nummu eis und das si g'storbu.

«Hest mu oi es wenn es was erliebt old gigäh?» — «Nix als bim Bigrabu hani e Chritzer g'opfro't.» — «Ist nid vil — aber nu, gang jetzu heim und de wurd diz Göttolti cho und dir denu Chritzer zer Tür in der d'Stuba muif trölu; — tröl nu zerrug und säg: denu Chritzer scheich ich der. So wurd's drimal tuo; mach's oich allimal glich.» Richtig si's so gangu. Z'drittmal säge d's Göttilti: «Jetzt hani dri Nächt fast Bluot g'schwitzt fer dich — endli bin i mu's sus g'si, dass d'nid bruichost z'erschinu, aber vert hi la de di Totu mit Ruowu, sust chaist de selber ga B'scheid und Antwort gä» — Merk, wie mu oich gegund d'Schelma soll Wort haltu — di Totu soll mit Ruowu la — und den Göttelinu soll guotherzig's si.

(Unterbächner-, Birchner-, Eischler-Dialekt)

 

Quelle: M. Tscheinen, P. J. Ruppen, Walliser Sagen, gesammelt und herausgegeben von Sagenfreunden, Sitten 1872.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

Diese Website nutzt Cookies und andere Technologien, um unser Angebot für Sie laufend zu verbessern und unsere Inhalte auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen. Sie können jederzeit einstellen, welche Cookies Sie zulassen wollen. Durch das Schliessen dieser Anzeige werden Cookies aktiviert. Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Cookie Einstellungen

Diese Cookies benötigen wir zwingend, damit die Seite korrekt funktioniert.

Diese Cookies  erhöhen das Nutzererlebnis. Beispielsweise indem getätige Spracheinstellungen gespeichert werden. Wenn Sie diese Cookies nicht zulassen, funktionieren einige dieser Dienste möglicherweise nicht einwandfrei.

Diese Webseite bietet möglicherweise Inhalte oder Funktionalitäten an, die von Drittanbietern eigenverantwortlich zur Verfügung gestellt werden. Diese Drittanbieter können eigene Cookies setzen, z.B. um die Nutzeraktivität zu verfolgen oder ihre Angebote zu personalisieren und zu optimieren.
Das können unter Anderem folgende Cookies sein:
_ga (Google Analytics)
_ga_JW67SKFLRG (Google Analytics)
NID (Google Maps)