Der Untergang von Gross-Ernen

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Vor vielen und vielen Jahren, so wird aus Goms erzählt, war Gross-Ernen ein stattliches Dorf in der Gegend bei Fiesch. Die Bewohner waren lieblos, hartherzig und bös; darum wollte sie der liebe Herrgott strafen zum warnenden Beispiel für andere Menschen. — Bevor jedoch der Himmel seine Strafgerichte losliess, wollte er die Bewohner des bösen Dorfes noch einmal auf die Probe stellen. Er sandte darum zwölf Engel in Gestalt armer Leute ins Dorf, die an allen Türen vergebens um Einlass baten. Ja man beschimpfte sie sogar von den Fenstern herab und jagte sie mit Steinen aus dem Dorfe. Bei einer armen Witwe aber ausserhalb des Dorfes fanden die Fremden bereitwillig Einlass und Nachtherberge.

Da ward nun freilich das Mass über das böse Dorf voll. Ein furchtbarer Sturm mit Blitz und Donner entlud sich in das Gebirge, welches gelockert unter schrecklichem Krachen zu Tal stürzte und Gross-Ernen mit Mann und Maus verschüttete. Das Dorf lag im sogenannten "Lauwili". Nur das Haus und die Wiese der barmherzigen Witwe blieben verschont, wie sie noch können gesehen werden.

 

Quelle: M. Tscheinen, P. J. Ruppen, Walliser Sagen, gesammelt und herausgegeben von Sagenfreunden, Sitten 1872.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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