Z Natertsch ist as steinalts und schüchlich's Beihus, wa a scharpfe Hufo Totuchöpf und Todugibei hoch- ufgibigoti und ufgitischoti stähnt. So hoch di Biga van dische Totugibei ist, so sollsch noch ebu so tief ins Land oder unter d'Erda gah. Da brinnt oft halbi Nacht, ja sogar bis an-nu lutteru Tag as Liecht, das frommi Persone da gehnt ga darträgu und anzündu, zum Trost den abg'storbnu Seelu und darzuo bi dischum Liechtji bis i späti Nacht da fer d'Armu-Seele tüend andächtig bättu. Am-mal hät an tückische Nachtbuob so an-ar frommu und betundu Persoh wellu gah an Bosheit antuo. Damit er scha recht erchlüpfu chönne, hät er a frischg'schindtoti Kuohut g'nu, und di van-obu-n-umbri g'worfu, damit schra über du Chopf a-chomme. Aber was gscheht? Im nämlichu Ougunblick, wa er d'Hut hät umbri gworfu — heint d'Abg'storbnu scha ihm z'rugg über du Chopf g'hit. Das hät du boshaftu Nachtbuob so erschreckt, dass er vor Chlupf schee tullundu ist heimcho — erchrankot ist — und in as paar Tagu ist a Lich g'si. D'abg'storbnu Seele heint ihru Wohltäteri an Aro uberg'häbet, damit ihra nüt z'leit g'schehje. Daher chunt d's Sprichwort un-ner dum Volch: «das dem und dem nüt g'scheh ist, ist as g'fällig's Wunder! — dem heint d'Abg'storbnu gholfu! Schi lähnt nix u'vergoltu!»
Quelle: M. Tscheinen, P. J. Ruppen, Walliser Sagen, gesammelt und herausgegeben von Sagenfreunden, Sitten 1872.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch