Vor viele, viele Jahru, soll in am Wirtschhus in-ner Sustu, a Chaufma va Meiland ermordet wordu sy.
In-ner Nacht sy dischum Wirt — der Tot-Chaufma immer erschinu und hei drimal g'schruwwu: «Rache, Rache!» Dum Wirth hät's G'wissu kei Ruow meh gla und hät di Erschinung dum Bichtvater angizeigt, und di Ursach, nämlich schis Verbrechu. Da hei mu der Bichtvater zer Lehr gigä, er selle, we der Geist d's nächst Mal chome, nu frägu: «Wa Rache, wa?» Wie nu in der nächstu Nacht der Toto abermals g'schruwwu hät: «Rache, Rache!» so hät er nu g'frägt: «Wa Rache, Wa?» Da hei mu der Geist zer Antwort gigä: «I Meiland, i Meiland!» Na dem hei er du Toto niimme g'hört schriju. — Er aber hei schich g'hietot jemals als Händler nach Meiland z'ga. Na viele Jahru, da er dra gar nimme gedeicht hät, was der Geist ihm g'seit, sy er doch zuofälliger Wys na Meiland g'reist. In dem Wirtschhus wa er zuog'kehrt ist und übernachtet g'sy, heimu am Nahtisch, an ganze Chalberkopf ufgitreit; und wie die Reihe an ihnu cho ist, wa er schini Portio hät neh wellu — da hei der Chalberchopf ang'fanau blietu und hei drimal g'schruwwu: «Rache, Rache!» — Da sy er totubleiche cho und ag'fangu zittru, wie as Aspisläub. Da hei-mu-nu soglich ergriffu und er ohni Leignu uf der Stell bikennt, dass er vor so viele Jahru a Chäufma va Meiland ermordot hei. Das Hus aber, wa er i Meiland ist g'fangu wordu hei aber ebu dischum Chaufma g'hört, den er ermordot hät. Mu hei ihm churze Prozess g'macht und wie er's verdient hät, hingrichtot. No lang dernah heisch in dem Hus wa dische Mörder g'wohnt hei, viele viereckochti Goldstück funnu, di er in-er usg'holotu Wölbi-Binnu versteckt hät. Di nämlich Zellota g'hört mu oi, vam Brigerberg, und darum cha d's Ganza nur an Traum sy, us dem-mu endlich an G'schicht g'macht hät.
Quelle: M. Tscheinen, P. J. Ruppen, Walliser Sagen, gesammelt und herausgegeben von Sagenfreunden, Sitten 1872.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch