Im Vispertal a Stund hinter Randa oder anderthalb Stund vor Zermatt, ist as Dorf das heisst Täsch.
Friejer ist d's Dorf witer usa gsy. Da sy a richi Büri g'sy, di hei in-am grossu Chessi Aucho g'sottu. Da sy am Abund an arme Ma z'ihra cho, der-scha gibetot hät, schi sellti-mu doch as Bitzji Aucho zum Almuosu gä, de er hei uverschand Hunger. Aber d's gizig Wib sy mit ihm ertoubet und hei-mu g'seit: «Pack dich weg, du Fulenzer und Tagdieb du chaist drs Brod noch saift verdiene und bruchst nit ga umha z'bettlu.» «O du uverständigs Wib!» hät da der Bettler gseit; «Hättist du mir abbas z'Almuosu g'gäh, so wä in dine Spisu der Segu Gottes g'sy, dass du allzit g'nuog g'häbet hätttist; wil du aber so unbarmherzig bist, so sollst du sammt dine Spisu und dum ganzu Dorf verfluocht und vermaledit sy». — Aber bi-nam armu Volchji hei er duo z'Essun und Nachtherberg fundu. Wie er sy ga liggu, hei er ihne g'seit, «We-n ihr z'Nacht as scharpfs G'rumpol g'höret, so heit nummu kei Chlupf, euch g'scheht nix. In der Nacht hät's erschrecklich g'chracht; an ganze Berg ist abg'stürzt und hät d's ganz Dorf zerstört und vergrabu. Wemmu jez durch das Täschgufer geit, so trifft mun da a Brunno a, der grad da ussa cho soll, wa einst der Altar van der Dorfchircha soll g'standu hä. — Da na der Vispu ist e sie au es Dorf und a G'mein g'sy, di hät "Schalli" g'heisut. Da sy an unsers Hergottschtag, zwölf bimäntloti Vorsteher und zwänzg Paar Vorbrute, alli im wissu Landtuoch uffa zer Prozessio cho. So g'hört mu van alte Litu zällu.
Quelle: M. Tscheinen, P. J. Ruppen, Walliser Sagen, gesammelt und herausgegeben von Sagenfreunden, Sitten 1872.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch