Das entführte Kind

Land: Schweiz
Region: Brig
Kategorie: Sage

Von einer gewissen Familie in Brig ging eines Abends ein Kind verloren. Man suchte es während drei Tagen und Nächten unermüdet fort. Endlich am dritten Tage sagte eine Hirtin, die sie hoch im Gliserhorn antrafen, sie habe vor drei Tagen einen jungen Buben in grösster Eile ob ihr über Steinrischinen, Tschuggen und Gesträuche laufen sehen, habe aber darauf weiter nicht achtgegeben. Man rief beständig den Namen des Kindes und suchte in dieser Gegend überall nach — endlich kam aus einer Höhle ein Knabe zum Vorschein. Wie gross war ihr Erstaunen und ihre Freude, es war das verlorene Kind, das aber schon wie halbverwildert schien. Auf die Frage, wie es sich so verlaufen konnte, gab es zur Antwort, ein grosser wilder Mann habe es abends, als es über den unheimlichen Graben gehen wollte, bei der Hand ergriffen und schnell bis dahin geführt, dass es ihm kaum habe nachfolgen können. Aber weiter als bis an diesen Ort habe er es nicht fortbringen mögen, weil er nicht mehr die Gewalt gehabt habe.

 

Quelle: M. Tscheinen, P. J. Ruppen, Walliser Sagen, gesammelt und herausgegeben von Sagenfreunden, Sitten 1872.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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