Der Wiselijeger

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Dr alt Wiseli-Balz hät nüd ugääre vu der Jagd erzellt, er isch gar mängs eebigsmal obsi. Und emal hät er is erzellt, wes em mit de Wiselene ggange isch, mit dene chliine, flingge Tierlene, si gsähnd fast us we Eichöre, aber sie läbed under de Steine und öppen i nere Muur oder sust amene Ort, wo se si guet chänd verbärge.

«Me sött ja derigs hüttigstags gar nüd erzelle», seit er. «Teil Lüüt glaubet’s ja gliich nüd und händ höchstens nuch ds Gspött über ne alte Jeger, wen ich eine bi. Aber wahr isch gad gliich sust – wüsst is ja nüd, oder hä?»

«My Vatter isch e Jeger gsi, gnau wen ich eine bi, und wän er im Herbst echle obsi isch, ids Chrauchtel oder uff Gheist oder gar e Schilt übere, so isch er sicher nüd mängsmal uhni öppis heichu, und wänn’s nu ä Graagg (Krähe) gsi isch. Aber z’meist hät er e Bogg kha oder e Mungg oder mindestens äs Häsli. Mir händ der Winter duur eister echle Fleisch uffem Tisch kha, und de nüd nu vumene alte Fuchs!

Aber eis Tierli, das hät er is schu as Schuelerbuebe gseit, eis Tierli törfed er nie auf ds Chore nih! Wolverstande, Buebe! Wiseli wärded nüd gschosse! E sones Wiseli isch sofort vergelsteret, wä mes nüd i eim Hau trifft, und derna ch der Jeger luege, we’s em gaht! Emal ich wett dä nüd der gsi si! Verstande Buebe!»

Jetz emal, der Vatter isch schu lang uffem Matter Friethof gläge, emal bin ich also ä wider obsi, äm Gulderstogg zue, und ha tänggt, es wärd mer de wol öppen öppis vor d’Büchs chu. Aber woll ha gmeint! Kä Schwanz hät si luege luh. Wäme nuch gmeint hät, woll jetz git’s es, so isch es e verlüffni Geiss gsi oder es Schaaf, und dä hät me de lieb Not kha, bis mes nu wider ab kha hät.

Im Namittag inne bini do eso underere Wand ghogget und ha i Frybärg dure gspärberet – ja dett änne hett’s schu Tier –, aber ebe! Alls isch müüselistille gsi und d Luft spiegelluuter we nu im Herbst.

Jez, was gisch, was häsch – chunnt zeismal es Wiseli underere Blatte vüre z’schüüsse! E schüü grosses Wiseli, und glänzt hät’s i der Sunne we ggöölet. Öppe zwänzg Schueh vumer ewägg hät’s ds Manndli gmacht, bolzseitegrad isch es dagstande und hat d’Tääpli zämeghebet, as we wänn’s wett säge, gält tuesch mer nüt? Wüsst nüd was! Wäget emene Wiseli isch e si nüd derwärt ds Gwehr z’lüpfe, es isch ja doch nüt an’ne, as das Pelzli und wäget dem älei – we gseit!

Drüberabe isch es wider under der Blatte verschwunde und nach emene Wiili wider vürechu und so än eim fort de lengst Zyt. Jetz nach und naach hät’s mi do doch gränglet, wo’s mer afed bald uf der Nase ummetanzet isch. Ich ha tänggt, es Wiseli isch besser as gar nüt, und wo’s wider chu isch und ds Manndli gmacht hät, so bini parad gsi – und vürechu und klepft isch eis gsi. Aber weiss der Tüüfel worum – d’Chugle hät ds Rohr gjagt und mir hät’s eis i d Achsle klepft, ich ha gmeint, ich gsäch ds Füür i Hooland! Und im gliiche Augebligg hät’s ringsumme nu eso kraslet vu Wiselene, bi Totzete und Totzete sind under allne Steine vüre z’schüüsse chu und händ pfiffe und Wiichs abluh we de Näärsche und tue, äs we wänn’s mi frässe wetted. Ich ha bimeid gnueg zwehre kha! Und wänn is uf der einte Syte vertscheucht ha, so sind uff der andere we buchs gad nuch emal sövel ummi umme gsi. Me glaubtis gar nüd aber so wiit es me zringelsum gsieh hät – nüt as Wiseli und Wiseli! Und ich bi zmitzt inne ghogget mit emene kaputte Gwehr!

Aber uff eimal isch nüd eis mih umme gsi, nümme eis sägi! Es isch gsi we Müli und Bach abgschlage. Und überem Schilt hät’s afuh tundere, as we wänns’ mit Gelte wett chu, und zeismal isch fast chöligi Nacht gsi. Ich will nüd säge, de Sach sig mer uheimli vorchuu – das nüd. Aber der Gschiider git nah, hani tänggt und bi nidsi. Der Vatter sälig wird gwüsst ha, worum äs er is gseit hät, me söll nüd uf Wisli schüüsse!»

 

Quelle: K. Freuler, H. Thürer, Glarner Sagen, Glarus 1953
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

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