Das bluetig Chnöchli

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Uf dr Limmerealp isch emal e jungs Puurschtli as Handbueb gsi. Das hät Täv gheisse. Lang eb d Sunne überem Biferte vüre güggslet hät, isch dr Täv schu i de Wehre gsi und hät si im Trog vor dr Hütte gwäsche. «Losed», händ die am undere Stafel ufem Tril zuenand gseit, «dr Täv Iaht schu e Heuerlig ab, es isch Zyt zum Uufstuh.» Au d Gamstier sind vertwachet, und d Mungge händ di eerschte Pfiff abluh.

Vu dem stränge Wärche hät dr Täv allewil guete Appetit überchu, und dorum hät er gären echlei gmüselet, und Fänz hät er underetue wiene Grosse. Dr Sänn aber isch e herte Dingeler gsi, e Mäntsch, wo eim nuch ds Zändweh vergunnet hät. Er hät der Bueb gänzet, was er nu hät chänne. Emal amene Abend, wo dr Täv i d Hütte chunnt und lueget, ob’s nüd bald z Nacht gäb, chunnt dr Sänn i d Galle. «Da chasch emal ha bis gnueg!» brüelet er dr Bueb a, paggt ne am Gnigg und wirft ne Tschüder voruus in di süttig Schotte. D Lych hät er i ds Tobel abegworffe. De Lüüte hät er aaggih, dr Täv sig erfalle. Aber das bös Gwüsse hät dem Uutüüfel vumene Sänn ekei Rueb gluh. Gly na Michaeli, woner dr Luh im Sagg gha hät, isch dr Sänn uusgwanderet, und niemert hät nüüt vunem gkört.

Es vergühnd e Puschle Jahr, so chunnt er wider emal gu Glaris. Es isch gad Chilbi gsi und i allne Wirtshüüsere Gyger. Er nüd fuul und gaht au gu bödele. Ekeine hät er ussluh und hät gfleugt wi dr Lump am Stägge. Zwüschetine isch er emal a d Linth übere gu verchuehle. Wien er e Huet volle Wasser useschöpft, so gsiht er e chlys wysses Chnöchli. Er ninnt’s i d Hand und gschauet’s, und es gfallt em di lengeri besser. Es isch aber au en aprännt schüüs Chnöchli gsi, heller as Elfebei und en Art wiene Vogelfädere. Er steggt’s uffe Huet und gaht wieder uf d Tanztili. Woner im schünschte Schwung gsi isch, laht sis Maitli zeismal e märderliche Wiichs ab und lauft em us den Aarme. Au d Musig hört uf. Was hät’s gih? All sind umme Sänn ummegstande, und eine zeiget uf sine Huet und rüeft: «Det! Det!» Und due hät’s au dr hinderscht gsih: Us dem bleiche Fäderechnöchli sind gross, schwär Bluetströpfe usetroolet, ganz tunggel. Due sind die Lüüt gruusam erschrogge, und eine, wo si uf dernigs Züüg verstande hät, seit, das sig näme nüd gad schuundtli, as sig’s. Mä hät dr Sänn uusgfräglet, bis er nümme hät chänne laugne. Und due isch alls uuschu. Dr Sänn aber hät vu dr Tanztili ewägg vor Gricht müese und gly drüberabe uffe Galgebüchel.

 

Quelle: K. Freuler, H. Thürer, Glarner Sagen, Glarus 1953
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

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