a) «Aus der Zeit des Schwabenkrieges soll der Brauch stammen, dass allen Liestalerknaben noch heutzutage der sogenannte Auffahrtweggen ausgeteilt wird und dass früher am Auffahrtstage jeder Burger eine Mass Wein und ein Pfund Brot erhielt. Man erzählt sich in Betreff dessen folgendes: Am Tage der Schlacht bei Dornach habe eine Edle auf Schauenburg aus Furcht vor feindlichem Überfall zu Liestal Hilfe gesucht. Ein alter Mann habe dann die männliche Jugend gesammelt und sei mit ihr hinaufgezogen auf die Höhe, von welcher man die Gegend von Dornach übersehen kann. Da habe er sie gewaltigen Lärm (Kriegsgeschrei) machen lassen. Dies habe die Kaiserlichen, welche zwar schon hart im Gedränge, aber doch noch nicht ohne Hoffnung auf Sieg waren, geschreckt, die Eidgenossen dagegen ermutigt und nicht wenig zu dem den letzteren günstigen Entscheide beigetragen. Zum Danke für diesen Dienst habe jene Edle in ihrem Testamente nachher der Gemeinde Liestal verschiedene Waldungen (Mieschhalden und Grundhalden) geschenkt, ferner eine Summe stipuliert, aus deren Zinsen obgenannte Geschenke bestritten wurden.»
b) Nach einer andern Erzählung sollen die Liestaler, und unter ihnen auch Knaben, den nach Dornach zur Schlacht ziehenden Eidgenossen Wein und Esswaren bis nach Schauenburg und auf die Lampenmatte nachgetragen haben, und als Belohnung hätte die Besitzerin von Schauenburg, welche durch den Sieg der Eidgenossen vor gefürchtetem Schaden bewahrt blieb, jenes Vermächtnis gestiftet.
c) Der Auffahrtsweggen werde verteilt «zum Andenken an die Knaben, welche den Eidgenossen vor der Schlacht bei Dornach . .. den Weg über Schauenburg zeigten».
Liestal
Quelle: P. Suter/E. Strübin, Baselbieter Sagen. Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Basel, Band 14. Liestal 1976
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.