Niklaus von Flüe

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

a) Am Gallustage (16. Oktober) des Jahres 1467 nahm Niklaus von Flüe von siner Familie Abschied, um sein Leben im «ellend» (Ausland) zu beschliessen; «als er dozumal gen Liechtstall keme, duechtte in wie die selb stat und alles das darinne was gantz rott sye, dorab er erschrocken und deshalben were er angends doruss uff ein einlitzen hoff (Einzelhof ) gangen zuo eim puren, dem er nach mengerley red sin willen zu verstan geben, doran der selb pur nit gefallen hette, sunder im das widerriette und meint, er soltte wider heim gan zu den synen und daselbs gott dienen, das wurde gott empfengklicher sin, dann uff andren frömden lütten zu ligen und im rüwiger werden, uss der ursach das er ein Eyttgnoss, dennen aber nit yederman glich hold were. Darumb er ouch eins wegs der selben nacht us des puren huss gangen uff das veld. Do läge er die nacht by eim zun und als er entschlieff, do keme ein glantz und ein schin vom hymel, der tätte inn den buch (Bauch) uff, dovon bescheche im so we, als ob in einer mit eim messer uffgehuwen hette und zeigte im, das er wider heim und in Ranft gan solt, als er ouch angends fruo tätte.»

b) Kilchhöflein (heute Chilchhöfli), an der Grenze des Lausener- und Hers- bergerbannes: «Hier wäre vorzeiten eine Waldbrudershütte und eine Capelle, darvon noch die Überbleibsel zu sehen, Bruder Clausen Capelle genannt.»

c) «Andere (Waldbrüder) zogen sich in die Stille des Waldes zurück. ... ebenso im Jahre 1436 im Walde ob der Kirche von Lausen, Eyfried Struss, der wohl, von der Gemeinde verehrt, im Chor der Kirche, angetan mit seiner groben wollenen Kutte, seine letzte Ruhestätte fand.»

d) «Wer von Basel her auf der Eisenbahn das Ergolztal hinauffährt, erblickt oberhalb Liestal zur Linken die einsame Kirche von Lausen. Hier soll Niklaus von der Flüh, ehe er in Unterwalden und in der Nähe seiner Lieben sich niedergelassen, eine Klause gehabt haben. Oben auf den Bergen, in der Nähe von Nusshof und Hersberg, sei aber zur Zeit der alten Rauracher ein heiliger Opferhain gestanden und dort hätten die nachmaligen Christen ein Gotteshaus gegründet, wofür noch heute unterirdisches Gemäuer zeuge. Da sei denn der Einsiedler durch das Tälchen hinter seiner kleinen Wohnung, um den Grammel herum, regelmässig dorthin zur Kirche gegangen. Noch jetzt heisst dieser Weg St. Niklausenweg. Bis ins Jahr 1815 war auch in der Kirche noch ein riesenhaftes Bild des Pilgers zu sehen, das dann übertüncht wurde.»

e) Das in d) «oben auf den Bergen» beschriebene Gebiet heisst Chilchhöfli und war in den letzten Jahrzehnten als Fundort für Waldsteine bekannt, die für Garteneinfassungen gebraucht wurden. Dort habe man auch die Überreste eines alten Gemäuers erkennen können; einige sagen, es sei die Wohnung und die Kapelle des Niklaus von Flüe gewesen. Von dort sei er täglich zur Niklauskirche nach Lausen hinunter gestiegen, um zu beten. Aus diesem Grund trage der Weg über den Grammel gegen die Rüti den Namen Santichlausenweg.

f) «Beim Flüelibrünnli, einer früher von Kranken benützten Heilquelle (im Chueftel), soll sich der hl. Niklaus von Flüe aufgehalten haben. Auf seiner Reise nach Strassburg soll er auch eine Kapelle bei Lausen gegründet haben.

g) Wo der Brueder Chlaus ins Elsis het welle, isch er bis uf Lause cho, wo jetz d Chilche stoht. Dört het er welle übernachte. Do het er im Traum gseh, wie in der Richtig gege s Elsis alles füürrot gsi isch,wie wenns brennti. Uf das abe het er umkehrt. Dorum sait me no jetz «S Füür im Elsis gseh».

Lausen

Quelle: P. Suter/E. Strübin, Baselbieter Sagen. Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Basel, Band 14. Liestal 1976

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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