Der alte Gemeindeweibel Schaffner erzählte: Schon in meinen jungen Jahren hatte ich vom Geist dieses Unholdes viel zu leiden. Er kam in meine Schlafkammer, schlug auf das Bett ein und versuchte mich am Hals zu packen. Wenn ich dann erwachte und zu fluchen anfing, machte er sich mit Spektakel aus dem Staube. In der unteren Stube hörten meine Angehörigen den Lärm, konnten aber nichts sehen.
Mein Götti gab mir den Rat, einen gut geschliffenen Säbel bereit zu halten und mich damit zu wehren. Gesagt, getan. In einer darauffolgenden Nacht war ich eben am Einschlafen, als ich etwas die Treppe heraufkommen hörte. Dann kam es über das Bett und griff mir an den Kragen. Ich hatte aber die Hand schon am Säbelgriff und fing an dreinzuschlagen. Dabei fluchte ich, was mir in den Sinn kam. Plötzlich hörte der Angriff auf, und es rasselte wie mit Spannketten die Stiege hinunter, in die Küche und zuletzt in den Keller.
Einige Zeit nach diesem Vorfall musste ich nachts im Stall einer Geiss abwarten, die gitzeln sollte. Um mir die Zeit etwas zu vertreiben, fing ich im Keller nebenan zu graben. Es hiess nämlich immer, der Dallabermärti habe in seinem früheren Wohnort einen Schatz vergraben. Ich stiess bald auf eine verdächtige Steinplatte. Darunter aber fanden sich nur Menschenknochen. Da in diesem Hause, das einst dem Dallabermärti gehört hatte, früher Reisende beherbergt wurden, nahm ich an, es sei einmal einer beraubt, ermordet und an dieser Stelle begraben worden. Aus diesem Grunde müsse der Dallabermärti immer noch als Geist erscheinen und abbüssen.
Augst
Quelle: P. Suter/E. Strübin, Baselbieter Sagen. Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Basel, Band 14. Liestal 1976.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.