Der Schatz auf der Vorburg

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Unter den eingestürzten Kellergewölben der Vorburg ruht ein Schatz, den hat ein wüster Schlossherr, der mit einer Jungfrau auf der Burg lebte, zusammengerafft. Zur Strafe für ihr gotteslästerliches Leben müssen die beiden den Schatz hüten bis an der Welt Ende. Schon viele versuchten, das Gold zu heben. Doch dies gelingt nur in bestimmten Nächten, wenn die beiden büssenden Wächter für einige Stunden aus ihrer Gruft fahren.

Ein Ratsherr Oswald, ein böhmischer Sattler und ein Vorarlberger hatten Anno 1803 eine solche günstige Nacht «erraten». Der Vorarlberger, der im Schatzgraben seine Erfahrung hatte, wusste auch hier einen guten Rat: «Da, wo der Schatz vergraben liegt, muss man abends zwischen neun und elf Uhr in allen vier Ecken ein Licht anzünden und drei Psalter beten. Doch darf kein Wort dabei gesprochen werden.»

In dunkler Sommernacht stiegen die drei mit Werkzeugen bewaffnet zum Burghügel hinauf und gruben bis Schlag zwölf Uhr.

Weil aber nichts zum Vorschein kam, als ein grosser Stein, erklärte der Vorarlberger, es stimme etwas nicht, und die Arbeit sei heute unnütz. Man solle die Lichter löschen und nach Hause gehen. Damit war das Schweigen gebrochen, und der Schatz, den sie gewiss hätten erlangen können, sank wieder tief in die Erde.

 

Quelle: K. Freuler, H. Thürer, Glarner Sagen, Glarus 1953
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

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