Auf der Suche nach dem Franzosenschatz

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

a) Ältere Leute wissen zu berichten: Am Chüegraben, etwas nördlich der Allme, wurde in den Jahren zwischen 1860 und 1870 unzählige Male von Leuten aus nah und fern, oft unter Beobachtung von besonderen Zeremonien und unter Benützung des «Geistlichen Schild» und durch «Christoffeln», nach einer verborgenen Kriegskasse der Franzosen gegraben, wie es scheint, stets erfolglos.

Jener Schatz war nach der Überlieferung von zwei ungetreuen Beamten auf die Seite geschafft worden, als das Lager plötzlich abgebrochen werden musste. Die beiden konnten sich des ungerechten Guts nicht freuen, denn bevor sie wieder zu dem versteckten Schatz gelangen konnten, fiel der eine im Krieg, der andere machte seinem Leben im Gefängnis ein Ende.

b) Als das französische Heer über die Napoleonstrasse zog, vergruben Soldaten im Chüegraben unter einer mächtigen Eiche einen Schatz. Zwei Männer versuchten später in einer Nacht den Schatz zu heben. Doch als es zwölf Uhr schlug, mussten sie Pickel und Schaufel fallen lassen, und sie rannten entsetzt davon, weil ein französischer Soldat aus der Grube emporstieg.

Oberwil

Quelle: P. Suter/E. Strübin, Baselbieter Sagen. Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Basel, Band 14. Liestal 1976

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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