a) Vor gar langer Zeit, also wo es noch Hexen, Kobolde, Tuggenmännlein gab, soll über die Platte ein Metzger mit seinem Hunde und Kalbe gekommen sein. An dieser Stelle angekommen, habe ihn plötzlich etwas ergriffen und über den Fels mit Hund und Kalb hinaufgezogen. Alle drei haben sich aber kräftig gewehrt und angesperrt, dass man ihre Tritte jetzt noch sehr deutlich im harten Fels eingedrückt findet. Das Sperren sei aber vergeblich gewesen, die unheimliche Kraft habe sie bezwungen und man habe nichts mehr vom Metzger vernommen. Seit jener Zeit stehe nun das Kreuzlein dort.
b) Eine eigentümliche Geschichte hat das sogenannte Plattenkreuzlein herwärts der Ruine Tschöpperli ob der Plattenmatte. Dieses Kreuz steht auf einem Felsen, in welchem man Eindrücke sieht, wie wenn sie von Menschen-, Kalbs- oder Hundsfüssen und einem Stocke herrührten. Es wird nun erzählt: Ein Metzger sei mit einem Kalbe und einem Hunde vom Laufental aus nach Basel gereist; wie er aber an die Stelle gekommen, sei er von Räubern überfallen und getötet worden; die Eindrücke in dem Felsen rührten von seiner und seines Hundes tapferer Gegenwehr her. Zum Andenken an dieses Ereignis sei dann daselbst ein Kreuz errichtet worden. Wahrscheinlich verhält aber sich die Sache umgekehrt d.h. die die Eindrücke des Steines haben Anlass zur Sage des Mordes und diese dann zur Erstellung des Kreuzes gegeben.
Ettingen
Quelle: P. Suter/E. Strübin, Baselbieter Sagen. Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Basel, Band 14. Liestal 1976
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.