a) Am 12. Heumonds 1730 brachte die Unvorsichtigkeit mehrerer Personen, welche, um Kirschen zu pflücken, alle auf einmal auf einen Baum gestiegen waren, der mit ihnen umfiel und sie erdrückt hatte, grossen Schrecken in jene Familien, denen die Umgekommenen angehörten.
b) Über den Grund des Hofstettenkreuzleins, das heisst des Kreuzes am Fusswege nach Hofstetten, ob dem sogenannten Büttenloch, durch dessen Schlucht die neue Strasse zuerst hätte gebaut werden sollen, bestehen zwei Versionen: Nach der einen ist es von der Gemeinde daselbst errichtet worden zum Schutz gegen den Hagel, weil solcher, wenn er sich über diese Gemarkung ergiesst, gewöhnlich durch die dortige Schlucht herauskommt.
Nach der andern aber rührt es von einem Unglücksfalle her, der am 12. Heumonat 1730 daselbst begegnet ist. Fünf Jungfrauen sind nämlich miteinander auf einen dort stehenden Kirschbaum gestiegen und mit demselben in die Schlucht hinuntergestürzt, wo sie tot aufgehoben wurden. Diese Geschichte wird von Lutz erwähnt, und nach einer in einem Privathause in hier befindlichen Aufzeichnung ist dieser Kirschbaum da gestanden, wo jetzt das obige Kreuz steht, und dieses sei eben deswegen von den Angehörigen der Verunglückten erstellt worden.
Ettingen
Quelle: P. Suter/E. Strübin, Baselbieter Sagen. Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Basel, Band 14. Liestal 1976
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.