Von 1545 an waren der Niederländer David Joris, der sich Johann von Brugg nannte, und sein Schwiegersohn Joachim van Berchem Eigentümer des Schlosses. Gleichzeitig besass die Familie auch das Schlossgut Holee und das Landgut St. Margarethen. Nach dem Tode von David Joris im Jahre 1556 kam es aus, dass er das Haupt einer niederländischen Täufergemeinde gewesen war. Dem Toten wurde darauf in Basel der Ketzerprozess gemacht, sein Leichnam ausgegraben und mitsamt seinem Bilde und seinen Schriften auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Der Grundbesitz der Familie wurde 1574 einem elsässischen Adeligen verkauft.
In seiner Sterbensstunde soll ein Blitzstrahl in das Zimmer seines Hauses geschlagen, ohne jedoch angezündet oder im geringsten Schaden verursacht zu haben. — Obschon Joris bei seinen Lebzeiten allhier geachtet war, so hat doch das Volk, das ihm vielleicht nur Dank zollen sollte, auch das Verdammungsurteil über ihn ausgesprochen und ihm im Tode auch keine Ruhe gegönnet. Behaupteten doch ältere Leute oft, ihn teils auf dem Pferde, teils ohne Pferd nach seinem Tode gesehen zu haben. Gewöhnlich ritt er, vom Täufernloch oder Holeeholz herkommend, den Kuhweg herunter dem Dorfe zu; ferner sah man ihn da und dort auf seinem Landgute umher wandeln. Endlich soll er von Kapuzinern in eine Holzbirne (Tintenbirne, hölzernes Gefäss) gefasst und droben im Glockentürmchen des Schlosses festgebannt worden sein.
Holee und Binningen
Quelle: P. Suter/E. Strübin, Baselbieter Sagen. Quellen und Forschungen zur Geschichte und Landeskunde des Kantons Basel, Band 14. Liestal 1976
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.