Der wandernde Totenschädel

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

In der Kapelle zu Gerligen, einem Dörflein zwischen Ballwil und Eschenbach, werden seit alter Zeit drei Totenschädel aufbewahrt. Es seien das die Schädel dreier Mörder, die da ums Leben gekommen.

Einst taglöhnte ein Arbeiter von Urswil in Gerligen. Als er am Samstag abends heim wollte, nahm er einen der Schädel in sein Schweisstuch, um ihn in der Kapelle seines Dorfes aufzustellen, da ja diese grösser und schöner sei, als die in Gerligen. Auf dem Wege kam ihm der Schädel abhanden, er wusste nicht wo und nicht wie; sein Tuch war leer, als er heimkam. Der Schädel aber lag am Morgen wieder an seiner Stelle neben den zwei andern und der Tauner hat nicht wieder versucht, einem derselben einen andern Standort zu geben.

 

Quelle: Alois Lütolf, Sagen, Bräuche, Legenden aus den fünf Orten Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug, Luzern 1865. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch.

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