Das Senne-Tunschili

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Es geschah vor vielen hundert Jahren, dass in der Horenvällialp bei Göschenen übermütige und boshafte Alpknechte sich aus Lumpen („Blätzen") eine Puppe machten und mit ihr den ganzen Sommer hindurch zuerst die Gugelfuhr, hernach förmliche Bosheiten trieben. Sie nannten sie Tunschili, gaben ihr zu essen und strichen ihr Mus ein. Mit der Zeit kam es so weit, dass Tunschili wirklich zu essen anfing, und wenn sie ihm nicht gaben, so verlangte es mit Ungestüm. So brachte Tunschili die Alpknechte in solchen Schrecken, dass von Spassen keine Rede mehr war. Sie vertrösteten sich auf den Herbst und die Abfahrt. Allein wie dieser Augenblick anbrach, da befahl Tunschili mit furchtbarem Ernst, dass der Ärgste da zu bleiben habe. Die übrigen konnten gehen und durften erst auf dem Hochgrat noch einmal zurückschauen. Sie taten es dann alldort und sahen mit Zittern und Beben, wie Tunschili schon die Haut dieses Gesellen auf dem Hüttendache zum Trocknen ausspreitete. Von dort an machte das Gespenst noch lange den Ort berüchtigt und bis zur Stunde soll es nicht ganz geheuer sein.

 

Quelle: Alois Lütolf, Sagen, Bräuche, Legenden aus den fünf Orten Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug, Luzern 1865. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch.

 

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