Der Geist in der Flasche

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

ln einem Hause in Sissach erhob sich um Mitternacht oft ein schauerliches Gepolter und Gerassel. Es hörte sich an, wie wenn jemand schwere Ketten treppauf und -ab schleppte. Da die Hausbewohner endlich Ruhe haben wollten, liessen sie einen Kapuziner kommen. Nach stundenlangem Bemühen konnte der fromme Mann den unruhigen Geist in ein Fläschchen bannen, das er an einer Schnur in das «Dyg» (Kanal) hängte. — Die Kinder sollten daher dort nicht herumplantschen I

Andere erzählen den Schluss dieser Geschichte so: Der Geist durfte den Ort, wo er seine Gefangenschaft zubringen sollte, selbst auswählen. Darauf sagte er, dass es ihmm unter einem grossen Weinfass am besten gefiele.

Dort wartet er vielleicht heute noch auf seine Befreiung.

Quelle: G. Müller/P. Suter, Sagen aus Baselland, Liestal 1939.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

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