In der Nähe des Grutes, oberhalb Münchensteins, befindet sich auf dem Berge ein Weiher, von den Münchensteinern «Muttenzer Weiher» genannt., der wenigen Leuten aus der Umgebung bekannt ist und verschiedene Eigentümlichkeiten aufweist. So fehlt ihm der oberirdische Zufluss, auch ist kein eigentlicher Abfluss vorhanden, indem sich das wegfliessende Wasser in der Nähe des Weihers im Boden verliert.
Eigentümlich mutet es den Wanderer an, wenn er, vom Weiher nichts ahnend, plötzlich die grüne Wasserfläche wie einen Samtteppich vor sich ausgebreitet sieht. Von prächtigen Buchen und knorrigen Eichen beschattet, liegt das stille Gewässer traumverloren da.
Eine alte Sage erzählt, dass in diesem Weiher einmal ein geharnischter Ritter mit seinem Pferd versunken sei.
In den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts fällten Holzer um den Rothaldenweiher herum einige Bäume. Dabei fielen drei mächtige Buchen in den Weiher und verschwanden. Vergebens bemühte man sich, die Bäume mit langen Haken wieder herauszufischen; sie blieben verschwunden. Deshalb behaupten die Leute seither, das Gewässer sei grundlos. Ein Mann, der sich für dieses Naturwunder interessierte, versuchte, seine Tiefe mit Schnur und Senkblei zu ergründen. Das Blei sank jedoch immer tiefer, bis keine Schnur mehr vorhanden war. So fand man die Bodenlosigkeit des Rothaldenweihers neuerdings bestätigt.
Quelle: G. Müller/P. Suter, Sagen aus Baselland, Liestal 1939.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch