Oberhalb der Rebberge von Hornussen im Frickthale ist auf der Höhe des Weges ein Platz, Jn der Hand geheissen. Da verführt der gespenstische Rainhalden-Joggeli, welcher an der Rainhalde haust, sein unverständliches Geschrei. Weiter gegen den Berg hinauf hat man schon in alter Zeit ein Kreuz errichtet, um den Geist unschädlich zu machen, und eben deswegen sind auch im tiefer liegenden Finsterhölzli in manche Buchenstämme die Lateinbuchstaben IHS (Jesus) eingeschnitten. Wenige erinnern sich, ihn in menschlicher Gestalt gesehen zu haben, öfter aber kommt er als kreischender grosser Vogel, der zwischen dem dichten Laubholze schwerfällig sich die Flügel zerschlägt. Man beklagt sich dorten auch über einen giftigen Wind, der den Athem steckt und die Glieder lähmt. Dorten herum gilt als Localnamen der Goldne Geisweg, auf dem eine goldne Geis zum goldnen Geisbrunnen geht.
Zwei Zimmergesellen, welche am Feierabend vom jenseits gelegenen Dorfe Jttenthal ihr Werkgeschirre über diesen Bergweg nach Hornussen heim trugen, hörten aus dem Walde her den Jagdschrei Hudada! und fiengen an den Ruf nachzuspotten. Da liess sich ein grüner Mann in den Gebüschen sehen, dessen Federbusch weit über die Zweige hinaus ragte, eine ganze Schaar von Hunden rannte zugleich daher und schien Lust zu haben, sich den beiden Zimmerleuten in die Hutte zu setzen, worin sie ihr Werkzeug schleppten. Keuchend unter dieser Last entsprangen sie bis zum Kreuze, hier aber verliess sie der Verfolger, denn nur so weit geht sein Revier.
Band 1, Quelle: Ernst L. Rochholz, Schweizer Sagen aus dem Aargau, Band 1 Aarau, 1856, Seite 292
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch