Peter Schmied, Fuhrmann von schweizerisch Laufenburg, fuhr jede Woche nach Basel. Seine Frau, welche sehr näschig und putzsüchtig (eitel) war, lag ihm immer an, etwas zu chrome (ein Marktgeschenk mitzubringen).
Da kam er einstmals auf seiner Rückfahrt von Basel, als er im Mondenschein an einem Kreuzweg eine Masse Frösche herumhüpfen sah, auf den Einfall, seiner Frau anstatt des Marktgeschenks ein halbes Dutzend solcher Frösche mit heimzubringen. Kaum gedacht, hat er auch bald sechs Stück in einen Sack getan, und diesen hinten im Wagenkorb festgebunden.
Als er nun nach Haus kam und seine Frau ihn vom Fenster herab fragte, ob er ihr einen „Chrom" mitgebracht habe? — sagte er: „Ei wohl, lieber Schatz, komm nur und hole ihn selbst, er liegt in einem Sacke hinten im Wagenkorb.“ Die Frau kam alsbald herunter, nahm den Sack und eilte mit ihm in die Stube, wo sie sogleich, während ihr Mann noch beim Wagen beschäftigt war, ein Licht anzündete, um ihn zu öffnen. Als sie eben mit der Öffnung des Sackes beschäftigt war, kam auch ihr Mann hinzu. Wie gross war aber dessen Erstaunen, als statt des seiner Frau zugedachten Schabernacks, sechs alte vollwichtige Goldstücke auf den Tisch rollten, welche so glänzend waren, als ob sie eben aus der Münze gekommen wären.
C. Kohlrusch, Schweizerisches Sagenbuch. Nach mündlichen Überlieferungen, Chroniken und anderen gedruckten und handschriftlichen Quellen, Leipzig 1854.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch