Das Lirenkind

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Zwischen den Dörfern Ober- und Unter-Siggingen liegt am Abhange des Siggingerberges das kleine Wäldchen Lirenhölzli, östlich und westlich von Weinbergen umgeben. Alljährlich vor jeder heiligen Zeit hört man hier in der Liren (so nennt man verschiedene Fluren, von latein. lirare, die dritte Wendung und Pflügung des Bodens bezeichnend) ein Kindsgeschrei, und deutet es auf die Seele desjenigen Kindes, das hier von einem Mädchen über der Arbeit im Rebberge geboren und sogleich ermordet worden ist. Die Verbindungsstrasse der beiden Dörfer führt an diesem Ort vorbei, und die von ihren Nachtbesuchen heimkehrenden Kiltgänger wissen also wohl von dem Lirenkindli zu erzählen; auch der Nachtwächter ängstigte sich über dieses Jammergeschrei dermassen, daß er beim Pfarrer zu Kirchdorf Hilfe suchte. Auf dessen Rat geht er seitdem mit gezogenem Säbel an der Stelle vorüber, denn nacktes Eisen hält die Geister ab.

Quelle: Ernst L. Rochholz, Naturmythen, Neue Schweizer Sagen, Band 3.2, Leipzig 1962     

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

 

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