Das Goldloch auf der Schafmatt

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Ein Teil des Waldgebirges auf dem Jurapasse der Schafmatt heisst Rotholz.

Es finden sich einige verlassene alte Erzgänge in den Schluchten.

Eine derselben heisst Goldloch. Eine Goldader, so dick wie ein Sägebaum, soll den ganzen Berg durchziehen. Als ein Fremder sich von einem Erlisbacher Dorfknaben hier über den Berg führen liess, sahen sie in der Röhre des Goldbrunnens, der bei dieser Höhle fliesst, einen gelben Zapfen aus purem Golde hängen. Das Wasser, sagt man, fliesse im Innern über Gold und ströme das Abgelöste fortwährend durch diese Röhre aus.

Benachbart fliesst der St. Laurenzenbrunnen beim gleichnamigen Bad an der Ramsfluh.

In dieser letzteren haben die Erdmännchen ihre Wohnung gehabt.

Wie sie dort gehaust und gelebt haben, ist berichtet in den Aargau. Sag. Rr. 183.

Folgendes soll ihre Auswanderung aus dem Gebirge veranlasst haben. Ihrer zwei waren eines Tages nach Breitmoos an der benachbarten Solothurner Grenze in ein ihnen wohlbekanntes Haus gegangen. Die Hausfrau, eben mit Brotbacken fertig geworden, war nun an dem Wähen machen, als die zwei dem Hause nahten. Da rief eins der Kinder: „Tut die Wähen weg, die Erdmännchen kommen!“ Darüber wurden jene so erzürnt, dass sie gar kein Haus mehr betraten.

 

Quelle: Ernst L. Rochholz, Naturmythen, Neue Schweizer Sagen, Band 3.2, Leipzig 1962

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

 

 

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