Auf dem rechten Rheinufer zwischen Laufenburg und Bünzgen, in dem felsigen Thale des Antlesbaches, sollen bis zum dreissigjährigen Kriege Hammerwerke gewesen sein, und Mauertrümmer und Schlaken im Boden reden noch dafür. Aus jener Zeit der Zerstörung her, sagt man, liege daselbst viel Geld vergraben. In diesem Waldthale holte sich ein Laufenburger um die Zeit von Fronfasten Holz. Im heissen Mittage setzt er sich unter eine Eiche und ruht aus. Plötzlich sieht er, unferne von ihm, gewöhnliche Kohlen langsam aus dem Boden hervorsteigen und allmählich zu einem Haufen bis zur Grösse eines Korbes anwachsen. In demselben Augenblicke zeigte sich auf dem Kohlhaufen eine gewaltig sich ausspreizende Kröte, die ihn mit Feueraugen anstarrte. Unverwandt staunte der Mann diese Erscheinung an, bis ebenso unvermuthet, wie sie gekommen, Kohlen und Kröte in den Boden versanken. Alles war wie weggewischt. Er erzählte diese Begebenheit bei seiner Nachhausekunft und man erklärte ihm, dass er eine so seltene Gelegenheit, reich zu werden, nicht so unbenutzt hätte vorbeigehen lassen, sondern ohne alle weitern Umstände sich der Kohlen und Kröte bemächtigen sollen. Ein Haufen Geldes sei's gewesen, und der Böse, der ihn in Gestalt der Kröte hütete, würde mit Besegnung und passenden Sprüchen leicht vertrieben worden sein.
E. L. Rochholz, Schweizer Sagen aus dem Aargau, Band 2, Aarau 1856
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch