Unverletzliches Reinacher Haus

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Als den Rittern von Reinach ihr Turm abgeschossen wurde, zogen sie vom Berge ins Dorf herunter und bauten sich ein Haus, das sich von den übrigen Bauernhäusern durch nichts als durch einen stumpfen Schneckenturm unterschied. Dieser wurde nach ihrem völligen Erlöschen abgetragen und ihr Wohnhaus verkauft. Nun sind nur noch Trümmer davon übrig, diese aber bleiben unvertilglich. Vor einigen Jahren erschien dorten am frühen Morgen ein fremdartiger Mann; der Bauer, der ihn zuerst erblickte, starb rasch. Die Leute deuteten es sogleich auf ein bevorstehendes grosses Sterben. Drum schont man die Ueberreste jenes Hauses und meint, beim gänzlichen Abbruche desselben würde daraus ein Unheil über das Tal hervorbrechen.

Quelle: Ernst L. Rochholz, Schweizer Sagen aus dem Aargau, Band 1 Aarau, 1856, Seite 77

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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