’s Lingge Hannes

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

’s Lingge Hannes

’s Lingge Hannes isch es arms Manndli gsi, het sini Vierteli gnutzet, ’s Johrholz zoge, het so häb, chläb möge gstabe, z’weni zum Läbe gha u z’viel zum Stärbe.

Du het er bi-n-ihm sälber dänkt: „Bis ke Löl. Äs isch amen angeren Ort au Wält. Mach ’s Bündteli u gang uf u furt. In Amerika isch scho mängen ungsinnet u ring zu öppisem cho. Deheime chascht schindten u raggeren u bringsch doch niene nüt für.“ So het er’s gmeint z’verbessere, het abghänkt un isch nach Amerika.

Aber äs isch nienen alles u niene nüt u dürhar öppis z’schühe. Äs isch ihm nid guet gange. U d’Längiziti het ne du no ganz uber Ort brocht. Är wär gärn ume hei. Wen er ume dr rächt Wäg gwüsst hätt!

Du isch er einisch zu re Farm cho. E junge Bürschtel het vorusse gholzet. Dr Hannes het ne gfrogt, wo dr rächt Wäg sig für i d’Schwiz. Är wüssi’s nid, het dä gseit; aber dr Vater sig i dr Hoschtert obe, dä chönn’s viellicht säge.

I der Hoschtert het e Ma Bäum putzt. Dr Hannes het ihm d’Zit boten u ne ’s Gliche gfrogt. Do chönn er wäger ke Uskunft gä; aber är söll zum Grossvater u dä froge; er tüei i dr Chuchi heize.

I dr Chuchi isch en alte Ma vor em Ofeloch gchneulet u het i Tritt hingere gfüüret. Aber dä het ihm au ke rächte Bescheid chönne gä un ne zum Urähnigrossätti gwiese; är hocki i dr Stuben uf em Ofe.

Dr Hannes het’s düecht, ihm chönn niemer meh hälfe u het es Gsicht gmacht wie siebe türi Johr. Uf em Ofe isch es steialts, schitters Manndli ghuret. Dr Hannes het grüesst u gfroget, wo-n-es düregöhi für i d’Schwiz.

„So, so“, macht das alte Manndli, „i d’Schwiz wottlsch? Das chan i au nid säge. Ume sövel weiss i, dass me gäng gäge Sunnenufgang muess laufe. - Du wirsch dänk öppen e Schwizer si?“
„He jo“, säg dr Hannes druff.
„I bin au eine. Wohär bisch?“
„Us em Bärnbiet.“
„Jo, Bärner bin ig au. Vo welem Ort blsch de?“
„Vo Rohrbach.“
„E, aber nei!“ seit das Manndli. „Wie si das trifft! Vo Rohrbach bin ig au.“

Du isch em Hannes ’s Härz ufgange. Är het afo erzelle, wie-n-ihm alls erleidet sig, wie-n-er gwärchet heig u bös gha vo eim Stärne zum angere u gäng uber nüt cho sig.

Du het ne dr Alt tröschtet u gseit: „Lue, das cha si alls chehre. Mi muess dr Zit erwarte, we me jung Tube wott ha. Lid di chli. Lo di jetz brichte.“ U du het er ne brichtet, längs u breits, wie-n-er’s müess achehre, wen er heichömm, für us dr Armuet use z’cho‚ „Lue, wett mer folgisch, so cha’s nid fähle.“

Dr Hannes isch ume hei cho. Är het em alte Manndli gfolget. Im ungere Wannebach, wo em Hag no e Haslehag steiht, het er es hasligs Rüetli greicht, es eijährigs Zwiseli, wo höher weder die andere gstangen isch. Ire Nacht, wo’s am Chilezit zwölfi gschlage het, isch er drümol um d’Altburg ume glüffe u zu dreine Türe cho. Är schlot mit em Zwiseli uf di mittleschti. Sie springt mit e dritte Schlag uf un är schrietet uber d’Schwellen in es feischters Ghalt eine. Är ma erchenne, dass drei Hüfe Gäld uf em Bode glitzere. Du rüeft e teufe Stimm: „Wele vo dene drei Hüfe wosch?“ „All drei“, git er zum Bscheid, wie ne das alte Manndli brichtet het U die glichi Stimm wie vorane git zrugg: „So, das isch rächt! We d' dr lätz Hufe erwütscht hättisch, wärisch im Augeblick e tote Ma gsi. Ei Hufe chascht für di bhalte; dr anger isch für die arme Lüt.“ Was mit em dritte het müsse go, chan i nid säge.

Dr Hannes het’s eso gmacht un isch sider e habliche Ma gsi. Är hätt’s ungwärchet chönne; ’s Gäld het glich gwüsst z’schetze un nütz z’Unnutz verbrucht. Aber für die arme Lüt het er gäng öppis gha, un Armi sige nie z’lääre Hänge vo sir Hustüre furt.

M. Sooder, Sagen aus Rohrbach, Huttwil 1929

 

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

Diese Website nutzt Cookies und andere Technologien, um unser Angebot für Sie laufend zu verbessern und unsere Inhalte auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen. Sie können jederzeit einstellen, welche Cookies Sie zulassen wollen. Durch das Schliessen dieser Anzeige werden Cookies aktiviert. Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Cookie Einstellungen

Diese Cookies benötigen wir zwingend, damit die Seite korrekt funktioniert.

Diese Cookies  erhöhen das Nutzererlebnis. Beispielsweise indem getätige Spracheinstellungen gespeichert werden. Wenn Sie diese Cookies nicht zulassen, funktionieren einige dieser Dienste möglicherweise nicht einwandfrei.

Diese Webseite bietet möglicherweise Inhalte oder Funktionalitäten an, die von Drittanbietern eigenverantwortlich zur Verfügung gestellt werden. Diese Drittanbieter können eigene Cookies setzen, z.B. um die Nutzeraktivität zu verfolgen oder ihre Angebote zu personalisieren und zu optimieren.
Das können unter Anderem folgende Cookies sein:
_ga (Google Analytics)
_ga_JW67SKFLRG (Google Analytics)
NID (Google Maps)