Wider bi Spinnere
Einisch het e Frau z’Obe spott gspunne. Du het’s a d’Pfäischter gchlopfet. D’Spinnere het uf u ischt zum Pfäischter vüre. „Wär isch do?“ frogt sie. „Nummen ig“, säg e Frau vorusse, göb sie re nid öppis chönnt hälfe. Jo, sie soll numen ihe cho, mach diesi druf.
Aber bim Liecht ma die Frau erchenne, dass sie neimer angersch weder d’Frau Faschte het i d’Stube gheisse cho. Du het sie re es widligs Härdöpfelchörbli gä, sie soll das go Amerika ihe ghufet voll Wasser go reiche.
En angeri Frau isch nid so gschid gsi. Die het au gspunne; äs isch bal halbi eis gsi. Eismols het’s a d’Pfäischter gchlopfet, un e Frau isch vorusse gstange u het gseit, sie heig do no Liecht gseh u heig welle luege, öb si re nid öppis chönnt hälfe. Jo, säg die Frau, sie soll numen ihe cho, u het ere e Haschpel gä für Garn ufzwinge. Aber was isch gange? D’Frau Faschte het ere dr Buch ufghüie u d’Därm ugfghapschlet.
In hessischen Prozessakten von 1630 bekennt ein Zauberer, er sei in Frau Venus Berg gewesen. Auch Frau Holt sei in den Berg gefahren; die Fahrt geschähe auf den „Neuen Jahrs Tag“. Ferner sagt er aus, dass er alle Fronfasten in den Berg fahre. Frau Holt ist aber niemand anders als Frau Fasten; auch die enge Beziehung, welche zwischen Frau Fasten und Frau Venus besteht, hält eine Sage aus Rohrbach noch fest (siehe „D’Frau Fischte u d’Frau Vrene).
M. Sooder, Sagen aus Rohrbach, Huttwil 1929
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.