E Wächseltaler
We me gärn e Wächseltaler möcht ha, so tuet men am Wiehnechtsoben e schwarzi Chatz in e Sack. Zwüsche den englefe u zwölfe treit me se zur Chile u chlopfet a d’ Türe. De frogt e Stimm: „Wär isch do?“ „Numen ig.“ „Was wosch?“ „Em Heren e Has bringe.“ „Was wosch derfür?“ „En Alerunen oder e Wächseltaler.“ De langt en Arm use, nimmt dr Sack u git derfür diesersch oder äis. Aber de het me Zit, z’fleih; süscht chönnt’s eim schlächt goh u müesst ungerschriebe.
Dr Zürcher Ueli het mit mim Vater Militärdienscht to un ihm verzellt, wie-n-er einisch e Gschicht gha heig mit eme Wächseltaler. Är heig imene Trögli meh weder einisch es stifs Schübeli Gäld gha. Das sig alben amene schöne Morge rübis u stübis ewägg gsi. Abe vorwäge dass e Wächseltaler derbi sig gsi, wo-n-ihm s’Gäld ewägg gno heig. Är hei scho lang e Luzärner im Verdacht gha. Dä chömm einisch u nähm es Trank für ne Chueh. U würkli, dä gab ihm e Wächseltaler, wie-n-er gli hei mögen erchenne. „Du gisch mer gar e schöne, gar e schöne“, säg dr Ueli u heig ne so uf dr Hang gha. Dr Luzerner heig nüt u weneli druf gseit u sig furt. Derno nähm dr Ueli es Schibli Brot, leg’s uf e Taler u so uf e Tisch u schlöi e Nagel derdür. Äs sig nit lang gange, föi si dr Taler afe dräihe, gäng wie gleitiger u gleitiger u sig i eim furt glüffe, bis er ganz sig abgripset gsi.
Der Wechseltaler, manchmal auch Hecketaler, erinnert an den Alraun.
M. Sooder, Sagen aus Rohrbach, Huttwil 1929
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.