Vo dr Müllerschtochter
En arme Bueb sig im Wald gsi. Du heig er eismols öppis unger de Bäum gseh. Us Forcht sig er uf ene Tannen uehegchläderet. Do heig er si versteckt, so guet wie mügli un im Stille bätet, üse Herrgott well ne vor allem Böse biwahre.
Gli druf sigen e Chuppele Häxen unger dr Tanne. Sie helgen enangere brichtet. was sie alls agrichtet heige. Eini heig e Müllerschtochter gnamset, dere heig sie’s greiset; die chömm nümme zwäg. Sie chönne no zu mängem Dokter springe, das träg nüt ab u sig für nüt. U doch wär guet z’hälfe. We sie ame schneewisse Ross es Hörli us em Stiel schriessi, das täti choche u dr Tee dervo trinke, de chäm sie wieder zwäg im Hangumdräihe.
Eismols säg eini: „Mi düecht, äs sig öppis nid sufer.“ En angeri: „ Jo, lueget, äs hocket eine uf em Baum obe.“ Die dritti: „Mir wei ne verschriesse!“ Die vierti: „Jä, tue we d’chasch! Äs isch e füregi Mur um ihn ume.“ U das sig gsi, dass er bätet heig. Un im Hui sige d’Häxe verstobe.
Derno sig dr Bueb abe. Är heig dr Müllerschtochter nohgfrogt. Äs sig eso un eso eini. Ändtlige sig er a s’rächt Ort cho. Derno heig er grote, wie d’Häx gseit heig. Aber im Anfang heige d’Müllerschlüt nüt dervo welle wüsse. Aber bi längem heige sie doch dänkt, sie chönnte mit däm probiere. Du heig si d’Tochter bchimt u si i churzem ganz zwäg cho. Du slge die Müllerschlüt eso zfriede gsi u heige däm arme Bueb ihri Tochter gä. U dä heig Hochzit gha mit ere u sig später Müller un e riche Ma worde.
M. Sooder, Sagen aus Rohrbach, Huttwil 1929
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.