Höch uf u nienen a!
Es Meitschi het e Chnächt iglade, zue-n-ihm z’cho; aber a däm u däm Tag söll er nid cho. Dr Chnächt het em Meischter dervo gseit; dä het das gchüschtet u dr Chopf gschüttlet‚ das gfall ihm ume halb; das Meitschi sig nid es guets; är söll einisch goh, wo-n-es gseit heig, a däm u däm Tag söll er deheime bliebe.
Derno het dr Chnächt em Meischter gfolget un isch gange. Jä, wieso är hinecht chömm, frog ’s Meitschi. He, säg er, är heig grad guet dr Zit gha. Derno heig er si uf ene Bank gleit u dergliche to, är schlofi. Drufabe sig ’s Meitschi u gli druf d’Muetter i d’Chuchi use. Sie hei zsäme gchüschelet, un är het verstange, wie d’Muetter gseit het, sie wöllen ihm es Ei i d’Hang gä, de erwach er de nid. Derno hei beidi e Bäse vüregno; sie si druf ghocket u hei gseit: „Höch uf u nienen a.“ Eso si sie dür d'Luft us!
Dr Chnächt het’s Wunger gno, wohi die däwäg usflüge. Är het no ne Bäse gseh, nimmt ne u seit: „Höch uf u nienen a!“ Das isch gange wie im Chutt! Är isch in e Wihalle cho. Do isch’s gar luschtig gange. Aber du si sie cho, un är hätt söllen ungerschriebe; är het nid welle. Uf’s Mol isch alls lär gsi. Niemer isch do gsi. Jetz het er müesse mache, dass er furtcho isch, süsch hätt ne d’Polizei abgfasset.
Das Hinlegen des Eis in die Hand des Knechtes lässt sich wohl als Zauberhandlung deuten: Im Ei schläft etwas; und das Leben, das in verschlossener Schale schlummert, sieht nicht und hört nicht. Und so wie ein Leben im Ei schlummert, soll auch der Mensch, der das Ei in Händen hält, schlafen und nicht wahrnehmen, was um ihn herum geschieht.
M. Sooder, Sagen aus Rohrbach, Huttwil 1929
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.