Milchverschwendung und ihre Sühne

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Ein Senn der Brunnialp war zu faul und zu nachlässig, die köstliche Milch, welche das so geschätzte, gehaltreiche Mutterngras im Übermass erzeugte, zu erwellen und gehörig zu nutzen. In einer Melchteren trug er sie davon und schüttete sie in den Brunnibach. Dieses frevelhafte Tun verlangte Sühne. Der Senn ward in die Ewigkeit abberufen, aber immer noch sahen ihn die Älpler, die alle Jahre auffuhren, mit seiner Melchteren zum Bache wandern. Wenn sie jeweilen die Alp verliessen, oder wenn jemand zur Winterszeit da Wildheu abfasste, hörten sie ein märterliches Geschrei; wer am Herbst als Letzter die Alp beging, trug sicher eine Krankheit, einen Wind oder einen Ausschlag davon. Dem wollten sie abhelfen. Sie liessen einen Geistlichen kommen, und dieser redete den Geist an und vernahm von ihm, er müsse noch so und so viele Jahre für seine Trägheit und Verschwendung büssen. Är syg ufem Sännäbocki ganz i dä Juppä1-n- und im Mies ig'waxnä.

»My Vatter«, so versichert mich meine Erzählerin, eine 85jährige Frau aus dem Maderanertal, »hat ihn selber noch gehört und gesehen.«

Frau Walker-Furger, Amsteg

Fussnoten 1 Alpenrosen

Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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