Ihrer sieben starke Männer aus dem Ried gingen vor einigen Jahrzehnten in das Fellital »z'Heiw«. Es mochte so um 3 Uhr morgens sein, als sie die Hütte zu Vorderwaldi erreichten und sich da niederliessen und Schwarzes (Kaffee) machten, das sie mit Schnaps gebührend würzten. Sie kamen auf das Gespenst zu reden, das hier hause, und der Greti-Byni, der Stärkste von allen, dem der Chohli in den Kopf gestiegen, prahlte: »Wennd eis isch, sä sell's nur chu, i mach-es scho mid-em üss!« »Nur nitt spettlä!« mahnen die andern ab. Er aber stürzt nochmals ein Beckli voll hinter den Kragen und ruft laut: »Und i sägä nu einisch: Wennd eis ummä-n-isch, sä sells chu, i will scho mid-em schwingä!« Da fängt es an in den Dachschindeln zu rumpeln, und auf einmal fliegen die Schindeln wie Schneeflocken um Bynis Kopf herum. Die Kameraden sagen: »Da hesch es etz! mach's dü jetz sälber mid-em üss!« und springen beiseite. Nachdem der Tanz der Schindeln aufgehört, kehren sie zurück und finden den Byni todaschenbleich dasitzen. Sie flössen ihm noch einen Schluck schwarzen Kaffee ein, um ihn zu beleben, aber ohne Schnaps. Es nützt nichts. Sie müssen umkehren und den Byni heimtragen. Daheim musste er noch mehrere Wochen das Bett hüten.
Josefa Walker, Amsteg
Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.