Todankünden in der Laube

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

 In einem Hause zu Schattdorf hörte man öfters ein unerklärliches Gerümpel in den Holzbalken, die in der Laube aufgespeichert waren. Man mutmasste allerlei, doch es sollte bald Licht in die Sache kommen. Eines Abends, als die Familie und einige Nachbarn in der Stube beisammen sassen und Hanf reiteten, schlief der fünfjährige Hansli, ein gewecktes, braves Büblein, auf dem Ofenbänkli. Plötzlich fuhr er auf und schrie laut: »Ä Ma, ä Ma! är streckt d'Händ gäg-m'r und will mi nä!« Seitdem war Hansli kränklich. Wieder eines Tages, als er im Bette lag, erschrak er aus dem Schlafe, fing an zu weinen und schrie: »Der Ma will mi wider nä!« Von dieser Stunde an verlor er das Bewusstsein, und nach wenigen Tagen wurde er ein Engelein. In jener Laube holte man einige Balken, um ihm ein Totenbett und einen Totenbaum zu zimmern. Jetzt wussten sie, was das geheimnisvolle Gerümpel bedeutet hatte.

»Da hennd äu arm Seelä 'planget,« meint die Erzählerin.

Frau Wipfli-Herger, 80 J. alt

Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

Diese Website nutzt Cookies und andere Technologien, um unser Angebot für Sie laufend zu verbessern und unsere Inhalte auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen. Sie können jederzeit einstellen, welche Cookies Sie zulassen wollen. Durch das Schliessen dieser Anzeige werden Cookies aktiviert. Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Cookie Einstellungen

Diese Cookies benötigen wir zwingend, damit die Seite korrekt funktioniert.

Diese Cookies  erhöhen das Nutzererlebnis. Beispielsweise indem getätige Spracheinstellungen gespeichert werden. Wenn Sie diese Cookies nicht zulassen, funktionieren einige dieser Dienste möglicherweise nicht einwandfrei.

Diese Webseite bietet möglicherweise Inhalte oder Funktionalitäten an, die von Drittanbietern eigenverantwortlich zur Verfügung gestellt werden. Diese Drittanbieter können eigene Cookies setzen, z.B. um die Nutzeraktivität zu verfolgen oder ihre Angebote zu personalisieren und zu optimieren.
Das können unter Anderem folgende Cookies sein:
_ga (Google Analytics)
_ga_JW67SKFLRG (Google Analytics)
NID (Google Maps)