Der Schimmelreiter von Oberwil
Östlich vom letzten Drittel der Strasse, die von Bassersdorf nach Oberwil hinaufführt, liegt ein bewaldetes Töbelchen, und in jener Gegend bemerkt man noch Überreste von zwei alten Befestigungen. Die obere heisst Heidenburg. Etwa 400 m südlich davon befindet sich am Engelrain die sogenannte Engelburg.
An diesem Ort wird folgende Sage erzählt. In dunkler, stürmischer Nacht sieht man oft einen Reiter ohne Kopf auf einem weissen Pferd von der Burg herunterreiten und schnellsten Laufes aus dem Walde hervoreilen und plötzlich verschwinden.
Quelle: K. W. Glaettli, Zürcher Sagen 1970, Unterland
Präambel aus Hedinger, S, 14; Sage nach Meyer, Ortsnamen des Kantons Zürich in Mitt. d. Ant. Ges. in Zürich (1849), Bd. 6, S. 165. Weitere Quellen: Herzog I, S. 213, „Auf der Heidenburg“; Lienert, S. 73; T. Peterhans in NZZ vom 28. 8. 1953; Hedinger, S, 14; daselbst Kommentar: Die Heidenburg wurde bisher noch nie gründlich erforscht. Der Name „Engelrain“ ist offenbar von „engem Rain“ = enger Durchpass abzuleiten. Die Engelburg wurde unter Mitwirkung von Dr. Vogt vom Landesmuseum 1937 untersucht. Man stellte ein quadratisches Holz- und Erdwerk von 18m Seitenlänge fest und datierte es ins 3. Jahrhundert, d. h. in die Römerzeit. An dieser Stelle oder wenig davon entfernt kreuzte sich die Hauptstrasse von Kloten nach Winterthur mit einer Strasse vom Rhein nach Irgenhausen. Man bezeichnete dieses Strassenkastell irrtümlicherweise als „Schloss Birchwil“.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.