gibt es drei Sorten oder Sekten. Jeder, der bei ihnen eintritt, wird »abgenommen«, d.h. porträtiert und zu Ader gelassen und muss mit seinem eigenen Blut einen Kontrakt unterschreiben. Sie dürfen sich nie erlachen.
Einer Frau fiel es auf, dass ihr Mann sich nie erlachen mochte, und sie fragte ihn nach der Ursache und hed äisster an'm gneetet und g'antet, är soll'r-es sägä. Endlich gab er nach und verriet ihr, dass er Freimaurer sei. Da suchte sie den Direktor auf und teilte ihm mit, ihr Mann möchte gerne austreten. Er sagte, das könne er schon. Als die Frau fort war, durchstach er das Porträt des Abtrünnigen, und sie fand daheim ihren Mann erstochen vor.
Äinisch syg-si änä furchtbar g'rüwnä wordä, das'r zu dä Frymürärä g'gangä syg. Eines Abends hatten sie nun eine Versammlung, und er als Chef wusste wohl, wo sein Porträt hing. Er schlich sich heimlich ein, stahl es, machte sich schleunigst mit ihm davon und begab sich in ein weit entferntes, unbekanntes Land. Nach einem Jahre erhielt er durch die Post eine Kiste. Er traute der Sache nicht und liess einen Schlosser holen, dass er sie öffne. Er sagte ihm aber, er solle aufpassen. Als der nun vorsichtig öffnete, flogen dar aus eine Menge scharfer Messer in die Luft.
Peter Ant. Gamma, 50 Jahre alt, Alpknecht, Göscheneralp
Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.