Wie die Sage lautet, sollen im Anfang des elften Jahrhunderts zwischen 1020 – 1025 Altdorf und ein grosser Teil von Bürglen und Schattdorf untergegangen sein. (Aus Lusser: Geschichte des Kantons Uri, Seite 19.)
Schattdorf sei die älteste Pfarrei des Kantons; vor alten Zeiten sei es einmal untergegangen, es sei nämlich dort, wo jetzt die Siessberge sich ausbreiten, ein See gewesen, der sei ausgebrochen und habe ganz Schattdorf übersaret. Von diesem Schaden habe der Ort den Namen Schattdorf.
Mehrfach mündlich.
Weil laut alten Chroniken und Schriften das heutige Schadorf das in dem Land Uri erstbewohnte Dorf gewesen ist und diesen seinen Namen Schadorf von dem etwan vor mehr muthmaslich vor 1000 Jahren erlittenen Schaden bekommen, dass zuvor sein Namen Ura olt Uri soll geheissen haben, welcher Schaden um so vill grösser muss gewesen sein, da man aus dem Lehn auf die Haldibergen ebenfuoss gehen könnte, und von disem Schaden, welchen der Gangbach verursachet, ein solches ausgeworfen und so erschröckliche Stein herabgeführt, die noch heut zu sehen, dass das ganze Dorf undergegangen und dise Originalpfarr alsden sich genöthiget befunden, mit der wohllöblichen Pfarr Bürglen zu vereinigen, bis sie widerum von derselben separiert, auch in Ansehung dises ohndisputierlichen Altertumbs unser Pfarrei in ofentlichen Processionen Creütz und Fahnen der Vorzug gestattet wird.
(Aus Pfr. Isenmanns [† 1775] Aufzeichnungen im Urbar von Schattdorf; 14. Neujahrsblatt von Uri, S. 35.)
Da wo jetzt die Siessberge in der Gemeinde Schattdorf sind, war vor uralten Zeiten ein See. Dieser brach aus und überschwemmte ganz Schattdorf. Von diesem See erhielten die schönen ebenen Bergwiesen, die nun an seiner Stelle entstanden, den Namen Sees- oder Siessberge.
Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.