Da, wo jetzt das sogenannte grosse Haus zu Sisikon steht, sei früher eine Burg gewesen, aus der die »Jütz von Sisikon« stammen, eine Familie, die im 16. Jahrhundert nach Schwyz ausgewandert ist. Nach der Volksüberlieferung waren diese Jütz hortreiche Leute, besassen die Läntergen in Morschach, die Eigenalpen Buggi am Rophaien und Urwängi in Seelisberg, den Riedberg, viel Vieh, Knechte und Mägde und eine grosse Sennerei. Die Dienstboten hatten es sehr gut bei ihnen, aber das ewige Kalbfleisch und der Biämst (Biestmilch) sei ihnen allemal verleidet. Daraus kann man auf die Grösse ihres Viehstandes einen Schluss ziehen. Zuletzt seien zwei Söhne gewesen; die wussten nichts von arbeiten, bis sie 20 Jahre alt waren. Einst fuhren sie mit ihrem Schifflein in den See hinaus, vergnügten sich mit Schifflifahren und ertranken.
Im »grossen Haus« ist ein Schatz verborgen. Einmal gruben sie nach ihm. Schon waren sie nahe dabei, da begann es furchtbar zu tüflen und zu lärmen, zu donneren und zu krachen. Jetzt hätten sie aber gleichwohl weiter arbeiten sollen, allein statt dessen ergriffen sie die Flucht, und da fiel der Schatz wieder in den Erdboden zurück. – Eine andere Partie von Schatzgräbern hatte Misserfolg, weil ihr das siebente Buch Moses fehlte. Das sechste hätten sie gehabt.
Joh. Jos. Huber, 80 J. alt; M. Josefa Aschwanden, 75 J. alt
Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.