a) Auf dem obern Lungenstutz im Maderanertal, in der Nähe jener Stelle, wo noch vor wenigen Jahrzehnten das grosse hölzerne Kreuz gestanden, sind laut Offenbarung eines fahrenden Schülers drei Goldgruben. Wenn man nur genau wüsste, wo! dann wäre den armseligen Hütten daselbst, den bescheidenen Stümplern, Wildheuern und Strahlern und den armen Kindern, die dort Strahlen und Blumen feilbieten, geholfen. Wenn einmal eine Familie im Maderanertal wohnt, die sieben Knaben nacheinander und kein Mädchen dazwischen erhält, dann wird einer dieser Knaben einen ganz weissen Stier, an dem kein rotes und kein schwarzes Haar ist, an einer weissen Schnur dahinführen, doch so, dass er nicht zurückschaut und doch geht, wohin der Stier will. Der letztere wird die Gruben finden und wird sie aufscharren.
Albin Gnos
b) Statt des Stieres wird auch ein weisser Ziegenbock ohne ein rotes oder schwarzes Haar, oder ein ganz schwarzer Ziegenbock ohne rotes und ohne weisses Haar genannt.
Friedrich Epp, Portier
c) Einmal wird ein Familienvater aus dem Maderanertal, der sieben Buben und kein Meitli hat, mit einem roten oder gelben Trychelchüehli dort vorbeiziehen, und das Tier wird den Schatz oder das goldene Kegelries aufdecken.
d) Eine Kuh mit vier weissen Füssen1 wird den Schatz aufscharren, und einer der sieben Buben wird ihn finden.
e) Einer der sieben Buben wird zufällig auf einer weissen Kuh darüber hin- und herreiten, und die Kuh wird den Schatz hervorstampfen.
Jos. M. Epp; Fr. Nünlist-Tresch; Albin Fedier
Fußnoten
1 Kühe mit vier weissen Füssen seien früher, als Uri noch den Zoll forderte, zollfrei gewesen.
Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.