1. Auf dem Flüeli (Zwing-Uri) bei Amsteg ist ein grosser Schatz versteckt; würde man ihn finden, so wäre der ganze Kanton Uri reich genug.
Anna Brücker, 85 J. alt, Altdorf
Auch im Langen Grund, Silenen, sei zur Franzosenzeit ein grosser Schatz verlochet worden.
2. Bei der Wylerenbrücke, wo die Bäche aus der Wyttenwasseralp und von der Furka sich vereinigen, ist ein Reissack voll Geld im Boden vergraben.
Michael Simmen, 68 J alt, u.a., Realp
3. Auch zwischen dem Gut »in den Steinen« in Wassen und der Sürytti in Gurtnellen soll ein Schatz verborgen liegen, und ein armer Geissbub werde ihn finden. Meiner Erzählerin Grossvater hütete einst in dieser Gegend die Geissen. Er erblickte etwas wie eine Kiste, und die Tiere wollten daran nicht vorbei und schneuzten furchtbar. Das wäre sicher der Schatz gewesen, aber der Bub war eben zu dumm.
Frau Baumann, Meien, 70 J. alt
4. Auf einer »Brawä« ob der Stössialp oder beim Stössitürli im Maderanertal sind drei Kisten im Erdboden, aber was darin ist, weiss man nicht, oder es wird auch die nämliche Sage wie vom Lungenstutz erzählt.
Franziska Tresch
5. Feldschyen heisst ein hoher, vielzackiger Granitstock zwischen Göscheneralp und Ursern; dort haben die Alten die meisten und schönsten Strahlen gefunden. Auch der Kristallsarg des hl. Karl Borromeo in der Krypte des Mailänder Domes stammt von dort.
P. Gamma, 80 J. alt
Z'Mitte August mittags 12–1 Uhr kommen alle Schätze ans Tageslicht.
Albin Loretz, Maderanertal
Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.