Gefahren der Fuchsjagd

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Jää, das het mä de scho meh g'heert sägä, der d'Nacht uff d'Jagd z'gah, da syg de nu nid alls sübers, ohni mä heig eppis Gsägnets bi eim. Mängisch tiännt-s'Osterchohlä under ds Buver. Mä het scho meh Byspihli erläbt, dass-nä susch ds Gwehr usänandgsprängt het.

Ein Jäger von Attinghausen hatte sich auf der »Fuxätüssi« hinter einer »Steimittschä« (Steinhaufen) versteckt. Da kam ein Füchslein auf die Beize zu, ganz nahe an den lauernden Jäger heran. Dieser besinnt sich nicht lange, legt an, drückt los, und – das Gewehr fliegt in hundert Stücke auseinander und wirft den Schützen Totz über Totz mehrere Klafter weit durch das steile, gefrorene Port hinunter. Sobald der Jäger zur Besinnung kam, sagte er zu sich selber: »Jetz witt doch ga lüegä, ob's der Tyfel nid äu 'putzt heig!« Aber er fand weder Fuchs noch Haar und, als er am hellen Tage noch einmal nachsah, auch nicht einmal das geringste Gspor von einem Fuchs; nur ein unschuldiges Büschelchen Moos lag da regungslos auf dem glänzend weissen Schnee (18./19. Jahrhundert).

K. Zgraggen, Seedorf, 82 J. alt

Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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