In dieser Sagensammlung spielen mehrere »Steine« d.h. meist freiliegende Felsblöcke, Trümmergesteine, eine Rolle. Hier möchte ich noch einige hinzufügen, die interessante Namen tragen oder im Volksleben oder auch in der Ortsgeschichte von etwelcher Bedeutung sind.
Seelisberg. Der bekannte Myten- oder Schillerstein.
Attinghausen. »Bei dem Stein« daselbst baute gegen Ende des 16. Jahrhunderts Andreas Plätteli seine Einsiedelei mit Kapelle, der später das Klösterlein folgte. Der Sennen- und der Grafenstein in der Eigenalp Waldnacht, die Rappensteine, der Gummi- oder Elwenstein in der Alp Surenen, dessen zweiter Name angeführt ist in den Urkunden des 14. Jahrhunderts. Ein Garsenstein ist urkundlich 1457 den 10. Mai.
Flüelen. Der Schweinstein, genannt in einer Urkunde vom 12. Juni 1382 (Gfr. 42, 24).
Altdorf. Der Waldbruder-, der Aloisi- und der Chriesistein.
Bürglen. Der Myttenstein im Riedertal, der Grosstein in den Seletzbergen.
Unterschächen. Der »weisse Stein«, schon 29. März 1290, ebenso 1300, 1359, 1370 urkundlich genannt, heute nur mehr »beim Stein«.
Urnerboden. Teufelsfriedhof heisst eine mit Steinblöcken übersäte Gegend in der Alp Gemsfeyer, Hexenturm ein Steingebilde in der Alp Fiseten.
Erstfeld. Mehrere Jützsteine, von denen aus man in das Tal hinunter jauchzt, um irgend ein Signal zu geben. Änggistein.
Silenen. Der Brandi- und der riesige Tegerstein, der um 1522 im Jahrzeitbuch genannt wird.
Amsteg. Der Chränzlistein, ein anstehender Fels.
Bristen. Der Stoffel- und der Heiristein in den Stäflen.
Gurtnellen. Der torförmige Gspaltenstein über einem tiefen Abgrund in der Nähe des Hohneggsteines. Der Kasperstein in der Intschi Alp.
Wassen. Ein Gut in Meien heisst Enzen- oder Enzigstein; ein anderes Rinderstein; ein Wohnsitz nördlich der Pfarrkirche: Leggistein.
Göschenen. Der Ruprechtstein1, eine Allmendgrenzmarke im Schöniwäldchen nahe dem neuen Haus von Herrn Antonini; der Kapfstein, westlich von Göschenen am Ende der Allmend; der Bärenstein in Göscheneralp.
Realp. Der Hühner- und der Lipferstein; der »grosse Stein« ob dem Dorf, wahrscheinlich der nämliche, der 1380 urkundlich Mangstein genannt wird.
Fußnoten
1 Er besteht vielleicht nicht mehr. Genannt wird er urkundlich 1. Mai 1547.
Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.